Heerbrugg (awp) - Der Metallverarbeiter SFS ist im Geschäftsjahr 2018 weiter gewachsen. Die Gruppe tat dies aber nicht so schnell wie erwartet. Und auch die Betriebsgewinnmarge blieb hinter den Erwartungen zurück. Als Grund dafür nennt SFS den etwas weniger vorteilhaften Produkt-Mix.

Der Bruttoumsatz der Gruppe kletterte im vergangenen Jahr immerhin noch um 6,5 Prozent auf 1,74 Milliarden Franken in die Höhe, wie der Hersteller von mechanischen Befestigungssystemen und Präzisionskomponenten am Freitag mitteilte. Analysten hatten aber im Durchschnitt mit einem Anstieg auf 1,77 Milliarden gerechnet und SFS selber war von einem Wachstum von 7 bis 9 Prozent ausgegangen.

Im Verlauf des Jahres hat die Geschäftsentwicklung von SFS an Dynamik verloren. Schliesslich war der Umsatz in der ersten Jahreshälfte noch um knapp 10 Prozent in die Höhe gegangen. SGS begründete die Wachstumsabschwächung mit der starken Entwicklung im Vorjahr, die ein hohe Hürde darstellte. Zudem sei die Nachfrage vor allem von Kunden der Automobil- und Elektronikindustrie im Schlussquartal unerwartet deutlich zurückgegangen.

Organisch, also ohne Übernahmen und um Währungseffekte bereinigt, resultierte im Kerngeschäft ein Zuwachs von 5,0 Prozent. Anfang Juli hatte SFS den Anteil an der im Bereich Befestigungssysteme für den Holzbau tätigen Firma Heco auf 51 Prozent erhöht und erstmals konsolidiert.

Starkes Wachstum mit Befestigungen

Das im Geschäftsjahr erzielte Wachstum sei breit abgestützt, wobei das Segment Fastening Systems die stärkste Entwicklung gezeigt habe, schreibt SFS. Im Geschäft mit Befestigungs- und Montagesystemen wuchs der Umsatz um knapp 14 Prozent auf 437 Millionen Franken. Dank innovativer Produkte seien weitere Marktanteile dazugewonnen worden. Ausserdem steuerte die erstmalige Konsolidierung von Heco knapp 6 Prozentpunkte zum Wachstum der Sparte bei.

Im grössten Bereich Engineered Components rückte der Umsatz um 4,4 Prozent auf 967 Millionen Franken vor. Dazu hätten alle Divisionen des Komponentengeschäfts einen Beitrag geleistet, so die Mitteilung.

Allerdings habe sich die Dynamik besonders im vierten Quartal mit der nachlassenden Nachfrage aus der Automobilindustrie und der allgemeinen Marktsättigung bei Smartphones abgeschwächt. Ein Grund dafür seien auch die wachsenden Unsicherheiten mit Blick auf den Handelsstreit zwischen den USA und China gewesen.

Bei Distribution & Logistics stieg der Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode um 3,6 Prozent auf 335 Millionen Franken. Das organische Wachstum lag, unter Berücksichtigung der Veräusserung des Sicherheitsgeschäfts, mit 5,1 Prozent etwas höher. Besonders der Bereich Werkzeuge und die baunahen Produktbereiche hätten starkes Wachstum erzielt.

Nach Marktregionen betrachtet waren Europa mit einem Umsatzplus von 9,6 Prozent und Amerika mit plus 9,3 Prozent die Zugpferde. In diesen beiden Regionen erwirtschaftet SFS beinahe 60 Prozent des Umsatzes. Nicht ganz so gut entwickelten sich die Umsätze in der Schweiz (+3,8%) und in Asien (+1,1%).

Margen-Guidance verfehlt

Nebst Angaben zum Umsatz, veröffentlichte SFS erste provisorische Resultate. Die Gruppe geht von einer Steigerung des Betriebsgewinns (EBIT) um 23 Prozent auf 243 Millionen Franken aus, auf vergleichbarer Basis ergibt sich ein Plus von 4,2 Prozent.

Allerdings verfehlte SFS mit einer EBIT-Marge von 14 Prozent die eigenen Vorgaben, prognostiziert hatte man einen Wert von über 14,3 Prozent. Gründe dafür seien das stärkere Wachstum bei Fastening Systems sowie etwas tiefere Margen bei Distribution & Logistics, hiess es.

Den vollständigen Zahlenausweis mit detaillierten Ergebnissen für 2018 legt SFS am 8. März vor.

Steigender Aktienkurs

An der Börse rücken die SFS-Papiere nach anfänglichen Kursverlusten bis 9.35 Uhr um 0,3 Prozent auf 82,65 Franken vor.

SFS habe ein solides Wachstum erreicht, doch habe das Verfehlen der Margen-Prognose enttäuscht, heisst es im Kommentar der Bank Vontobel. Auch die ZKB schreibt von der verpassten Guidance. Die Bank wird daher die Gewinnschätzungen leicht reduzieren.

mk/kw/tt