LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der unter einem schwierigen Branchenumfeld leidende Windkraftanlagenbauer Senvion schlittert tiefer in die Krise. Es laufen Gespräche mit dem Hauptaktionär, den Kreditgebern und anderen Finanzierungsquellen, um die Finanzierung der Gesellschaft sicherzustellen, wie das Unternehmen am Wochenende mitteilte. Um die Gespräche zu unterstützen, sei ein Sanierungsgutachten in Auftrag gegeben worden, das im zweiten Quartal vorliegen solle. Ein solches Gutachten wird oftmals auf Forderung von Banken hin erstellt.

Die eigentlich für den 14. März geplante Vorstellung des Jahresberichts wird daher laut den Angaben verschoben. Bekannt ist bereits, dass es 2018 alles andere als rund lief. So musste Senvion erst in der vergangenen Woche wegen Lieferproblemen bei seiner Jahresprognose erneut zurückrudern. Nach einer vorläufigen Prüfung dürfte im Jahr 2018 ein Umsatz von rund 1,45 Milliarden Euro und eine bereinigte operative Gewinnmarge (Ebitda-Marge) von 3 Prozent erzielt worden sein, hieß es. Zuvor waren ein Umsatz von rund 1,6 Milliarden Euro und eine Marge von 5 Prozent in Aussicht gestellt worden.

Die Aktie brach daraufhin weiter ein. Allein seit Mai 2018 ging es um rund 90 Prozent abwärts. JPMorgan-Analyst Andreas Willi hatte bereits nach der Gewinnwarnung erklärt, dass die finanzielle Lage des Unternehmens eher angespannt sei, was dem Management wenig Spielraum für eine umfassende Restrukturierung lasse./mis