HAMBURG (dpa-AFX) - Der Windkraftanlagenbauer Senvion kämpft weiter mit dem zuletzt schwierigen Umfeld in der Branche. Der Umsatz rutschte im ersten Halbjahr um fast 44 Prozent auf 466 Millionen Euro ab, wie das Unternehmen am Dienstag in Hamburg mitteilte. Vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten stand noch ein positives Ergebnis von 13,3 Millionen Euro, das war ein Einbruch um fast 80 Prozent. Unter dem Strich reduzierte sich der auf die Aktionäre entfallende Verlust jedoch von 92 Millionen Euro ein Jahr zuvor auf 50 Millionen Euro, weil weniger Abschreibungen auf Zukäufe anfielen, Umbaukosten nicht mehr schwer wogen und weniger Zinsen für Schulden bezahlt werden mussten.

Im Mai hatte Vorstandschef Jürgen Geißinger bei Senvion das Handtuch geworfen. Geißinger hatte Senvion im Dezember 2015 in einem schwierigen Fahrwasser übernommen und einen harten Restrukturierungskurs gefahren. So wurden die Kosten gesenkt und Werke geschlossen.

Interimschef und Finanzvorstand Kumar Manav Sharma setzt nun auf den Auftragseingang von Windkraftanlagen an Land, der im ersten Halbjahr um ein gutes Viertel auf 797 Millionen kletterte. Zudem sieht er das untere Ende der Umsatzprognose von 1,8 bis 1,9 Milliarden im Gesamtjahr als gesichert. Im kommenden Jahr sei dann mit 20 bis 40 Prozent mehr Umsatz zu rechnen. Kurzfristig müsse sich die Branche aber an die niedrigeren Preise anpassen, sagte er./men/nas/jha/