HAMBURG (dpa-AFX) - Der insolvente Windkraftwerksbauer Senvion wird aufgeteilt und muss Teile seines Geschäftsbetriebs stilllegen. Insbesondere für die Turbinenfertigung in Bremerhaven mit 200 Mitarbeitern sehen die Perspektiven sehr schlecht aus, wie die Geschäftsleitung bei Betriebsversammlungen an den Senvion-Standorten am Mittwoch mitteilte. Für diesen Teil des Unternehmens seien keine Angebote eingegangen. Gegenwärtig kann das Bremerhavener Werk noch einige Projekte abarbeiten, die der Belegschaft bis Ende des Jahres Beschäftigung geben. Auch die Gehaltszahlungen für September seien für die gesamte Senvion-Belegschaft gesichert.

Interessenten gebe es dagegen für den Service-Bereich. Über die Angebote werde der Gläubigerausschuss am 10. September beraten. Für die betroffenen Arbeitnehmer werden Beschäftigungsgesellschaften eingerichtet. Noch immer bleibt unklar, wie viele der rund 1800 Arbeitnehmer in Deutschland ihren Arbeitsplatz verlieren werden.

Senvion hatte im April Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Das Geschäft ist derzeit für die gesamte Windkraftbranche schwierig. In Deutschland sind im ersten Halbjahr 2019 kaum neue Anlagen an Land gebaut worden. Weltweit ist der Konkurrenzkampf hart und für kleinere Hersteller schwer zu gewinnen. Senvion hat das Indiengeschäft bereits in eine eigene operative Gesellschaft ausgegliedert./egi/DP/nas