FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Insolvenzsorgen haben die Aktien von Senvion am Dienstag weiter einbrechen lassen. Die Papiere des angeschlagenen Windkraftanlagenbauers sackten in der Spitze um ein Drittel ab, zuletzt betrug das Minus noch 20,7 Prozent auf 0,92 Euro. Damit sind sie erstmals in ihrer Börsengeschichte weniger wert als 1 Euro, was unter Börsianern als "Pennystock" bezeichnet wird. Schon am Vortag waren sie wegen Finanzsorgen um 7 Prozent gefallen.

Die Sorgen der Anleger wurden am Dienstag verstärkt von einem Artikel in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", wonach Senvion auch einen Insolvenzantrag überprüfen könnte. Die Zeitung berief sich dabei auf eine Mitteilung vom Vortag und eine darin enthaltene Passage, wonach das Unternehmen "derzeit sowohl alle verfügbaren gerichtlichen als auch außergerichtlichen Reorganisationsoptionen" evaluiere. Fachleute deuteten dies als Indiz für eine weiter zugespitzte Lage, heißt es nun in dem Blatt.

Erst im Februar hatte Senvion ein Sanierungsgutachten in Auftrag gegeben, das oftmals auf Forderung von Banken hin erstellt wird. Gemeinsam mit einer Gewinnwarnung hat dies dem Aktienkurs in den vergangenen Monaten immer weiter zugesetzt. Seit Mai 2018 haben die Titel mehr als 90 Prozent an Wert verloren./tih/fba