Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

CREDIT SUISSE: Die Credit Suisse hat laut CEO Thomas Gottstein die Herausforderungen der Corona-Pandemie bislang gut gemeistert. "Ich bin positiv überrascht, wie gut alles vonstattengegangen ist", sagte er der "Neuen Zürcher Zeitung" im Interview. Gottstein geht nicht davon aus, dass die Bank 2020 in die roten Zahlen abrutscht. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir die zweite Dividende wie angekündigt auszahlen und keine Verluste einfahren werden." (NZZ, Seite 17, sh. auch separate Meldung)

SWISS LIFE I: Der Verwaltungsratspräsident des Lebensversicherungskonzerns Swiss Life, Rolf Dörig, hat zügige Reformen bei der Altersvorsorge angemahnt. Die Rezession und die steigende Zahl der Arbeitslosen angesichts der Coronavirus-Krise liessen die Prämienbeiträge sinken. Die finanzielle Lage in der Altersvorsorge habe sich durch die Coronavirus-Krise nochmals verschärft. " (Zeitungen der CH-Media; SaW, Seiten 12-13; sh. auch separate Meldung)

SWISS LIFE II: Swiss Life ist die grösste private Immobilienbesitzerin der Schweiz mit mehr als 1'300 Liegenschaften. Anfang April nährte Swiss Life die Hoffnungen bei durch die Coronakrise hart getroffenen KMU und verkündete, dass man "Kleinstbetriebe und Selbständige" mit Mietzinsreduktionen unterstützen werde. Nun zeigt sich: Viele KMU, die bei Swiss Life eingemietet sind, müssen trotz Pandemie die volle Miete zahlen, insbesondere in Städten wie Zürich und Genf, wo die Geschäftsmieten am höchsten sind, wie der "Sonntagsblick" berichtet. Der Ärger ist gross, doch ihren Unmut öffentlich zu äussern, trauen sich die Kleinfirmen nicht. (SoBli)

SNB: Um das gewaltige Loch zu stopfen, das die Coronakrise in die Kassen des Bundes reisst, fordern Politiker und Ökonomen Gelder und Zahlungen der Nationalbank. Das sei "ein gefährlicher Griff nach der Notenpresse", warnt der frühere SNB-Präsident Jean-Pierre Roth in der "Sonntagszeitung". (SoZ, Seite 33; sh. auch separate Meldung)

KÜHNE+NAGEL: Dem Logistikkonzern Kühne+Nagel drohen als Folge der Coronavirus-Krise tiefe Einschnitte. "Es könnte sein, dass die Gruppe am Ende 20 bis 25 Prozent weniger Mitarbeiter haben wird als vorher", sagte Mehrheitsaktionär Klaus-Michael Kühne der deutschen Zeitung "Welt" vom Samstag. Vor allem gewerbliche Stellen in den Lagerhallen dürften vom Abbau betroffen sein. (Welt; sh. auch separate Meldung)

GÜBELIN: Der Luzerner Schmuck- und Uhrenhändler Gübelin muss wegen der Coronakrise die Kosten runterfahren. Die Angestellten sollen ihr Pensum im Schnitt um 20 Prozent reduzieren. Wer es nicht tut, habe nichts zu befürchten, versicherte Präsident Raphael Gübelin gegenüber "Zeitungen der CH-Media". (SaW, Seite 15; sh. auch separate Meldung)

VATIKAN: In den Ermittlungen zu einem Finanzskandal rund um ein Immobiliengeschäft des Vatikans hat die Staatsanwaltschaft des Kirchenstaats Unterstützung aus der Schweiz erhalten. "Beim Bundesamt für Justiz ist in dieser Sache ein Rechtshilfeersuchen eingegangen", sagte Sprecher Raphael Frei der "NZZ am Sonntag". "Mit diplomatischer Note vom 30. April 2020 hat das Bundesamt dem Vatikan einen ersten Teil der ersuchten Unterlagen übermittelt." (NZZaS; Seite 8; sh. auch separate Meldung)

MIETEN: Schweizer Unternehmen müssen Angestellten laut einer Meldung der "Sonntagszeitung" einen Anteil der Wohnungsmiete zahlen, wenn sie diese im Homeoffice arbeiten lassen. Dies halte das Bundesgericht in einem aktuellen Fall fest. Ein Mitarbeiter einer Zürcher Treuhandfirma habe die Entschädigung geltend gemacht, hiess es. Die Firma habe zwar mit dem Angestellten nie eine entsprechende Entschädigungsvereinbarung getroffen - doch die Richter hätten diesen Umstand nicht gelten gelassen. Die Firma muss laut den Angaben die Entschädigung sogar rückwirkend zahlen. Das Urteil dürfte schweizweit angesichts der Homeoffice-Welle während der Coronavirus-Krise grosse Auswirkungen haben, hiess es weiter. Experten schliessen sogar nicht aus, dass das Urteil für diese ausserordentliche Phase ebenfalls Geltung habe. (SoZ, Seiten 30-31)

CORONA-SCHULDEN: Die "Sonntagszeitung" zitiert eine Gruppe von Wirtschaftsexperten, die Vorschläge unterbreiten, wie der Schuldenabbau des Landes zu stemmen sei. Die Ökonomen empfehlen, die Frist für die Rückzahlung der Gelder von sechs auf etwa 30 Jahre zu verlängern. Dagegen sehen sie höhere Steuern wie einen "Corona-Zuschlag" oder Sparprogramme als ungeeignete Massnahmen an, um die Tilgung der coronavirusbedingten Neuverschuldung vorzunehmen. (SoZ; S. 33)

CORONA-TESTS: Es sei amateurhaft, nur diejenigen Personen auf das Coronavirus zu testen, die mit Symptomen kämen, sagte zudem der Zürcher Wirtschaftsprofessor Ernst Fehr zum "SonntagsBlick". Es brauche repräsentative Zufallsstichproben, um einen aussagekräftigen Überblick über die Verbreitung der Erkrankung in der Bevölkerung zu gewinnen, betonte er. Dem Professor schweben regelmässige Stichprobenuntersuchungen von 10'000 Personen vor. (SoBli)

CORONA-IMPFUNG: Die "NZZ am Sonntag" schreibt, dass es noch ein weiter Weg bis zu einem Impfstoff gegen das Covid-19-Virus sei. Das Blatt beruft sich auf Seth Berkley, den Leiter von Gavi, einer in Genf ansässigen, globalen Allianz zur Herstellung von Impfstoffen. "Wir wissen leider wirklich nicht, welcher der Impfstoffe funktionieren wird und ob es überhaupt einen geben wird", sagte er. "Wenn wir Glück haben, haben wir einen Hinweis auf die Wirksamkeit bis im Herbst. Aber von da ist es immer noch ein weiter Weg bis zum Zeitpunkt, an dem ein zugelassener Wirkstoff in Massen für die Weltbevölkerung verfügbar ist", hiess es weiter vom Gavi-Chef. (NZZaS; Seiten 20-21)

FLUGVERKEHR: Die "Sonntagszeitung" berichtet unter Berufung auf ein 30-seitiges Konzept, was Flugpassagiere künftig bei Fluggesellschaften erwartet. Es handle sich dabei um Richtlinien für ein Schutzkonzept, das die Agentur der Europäischen Union für Flugsicherheit (EASA) gemeinsam mit dem Europäischen Zentrum für Prävention und Kontrolle von Krankheiten erstellt habe. So sollen Fluggesellschaften ihre Preispolitik anpassen, um zu verhindern, dass angesteckte Personen in die Flugzeuge steigen. Betroffene Passagiere mit einem Arztzeugnis sollen die Möglichkeit erhalten, bis zu sechs Stunden vor Abflug ihre Reise kostenlos zu annullieren oder umzubuchen. Zudem sollen Airlines künftig Anreize schaffen, damit mit weniger Handgepäck geflogen werde, um mehr Platz an Bord zu haben. Obendrein solle es - je nach Land - die Messung der Körpertemperatur vor dem Abflug geben. (SoZ; S. 3)

ZWEITWOHNUNGEN: Grindelwald missachtet laut der "Sonntagszeitung" erneut die Zweitwohnungsregeln. Die Zeitung beruft sich auf den Mann, der bereits im Jahr 2008 auf Missstände aufmerksam gemacht hatte. Der Berner Oberländer Ferienort schreibt seit 1989 bei neuen Häusern einen Erstwohnungsanteil für Ortsansässige vor. Bei einem Abgleich des aktuellen Erstwohnungsanteil-Verzeichnisses habe der Mann wieder Unregelmässigkeiten festgestellt. Ins Auge stechen laut der Zeitung mindestens 142 von über 300 aufgeführten Wohnungen - so würden der Grundbucheintrag, die Deklaration der Unterkünfte gemäss Wohnung des Erstwohnungsanteilsplans oder der Ausweis des Mindestanteils für Erstwohnungen fehlen, hiess es. (SoZ; S 35)

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