Medienmitteilung

SCHMOLZ + BICKENBACH leidet unter schlechter Marktlage



* Absatzmenge in Q3 2019 aufgrund eines ausgeprägten und anhaltenden
Nachfragerückgangs mit 405 Kilotonnen deutlich unter Vorjahresquartal mit 470
Kilotonnen
* Bereinigtes EBITDA von EUR -32,9 Mio. spiegelt schlechte Marktlage wider (Q3
2018: EUR 41,8 Mio.)
* In Q3 2019 mussten die Nettoaktiven der Business Units DEW, Ascometal, Finkl
Steel und Steeltec um EUR 297,4 Mio. wertberichtigt werden
* Positiver Free Cash Flow von EUR 6,0 Mio. dank der weiteren erfolgreichen
Reduktion von Lagerbeständen, verglichen mit EUR -2,6 Mio. in Q3 2018
* Nettoverschuldung bei EUR 724 Mio., leicht höher als zum Ende von Q2 2019 mit
EUR 709 Mio.
* Ausblick 2019: SCHMOLZ + BICKENBACH erwartet ein bereinigtes EBITDA von
weniger als EUR 70 Mio.

 
CEO Clemens Iller sagte: "Nachdem bereits in der ersten Jahreshälfte eine
spürbare Verschlechterung der Nachfrage zu beobachten war, brachen die
Absatzmärkte im dritten Quartal auf breiter Basis ein. In einem insgesamt
schwachen Marktumfeld stand die Automobilindustrie wie im ersten Halbjahr am
stärksten unter Druck. Verstärkt wurde der von weltweiten politischen
Unsicherheiten und teils eskalierenden Handelskonflikten ausgelöste Abschwung
vom saisonal üblichen Nachfragerückgang in den ersten zwei Sommermonaten. Auch
im September - einem Monat, in dem der Auftragseingang in einem normalen
Marktumfeld wieder an Dynamik gewinnt - hielt die flaue Nachfrage an.
Entsprechend schwach fiel das Ergebnis des dritten Quartals trotz einer
Intensivierung der Kostensenkungsmassnahmen aus. Da seitens der Kunden keine
zuverlässigen Prognosen für künftige Bestellungen abgegeben werden, haben wir
unsere Erwartungen für das Geschäftsjahr im Oktober nach unten angepasst.
Gleichzeitig haben wir eine Kapitalerhöhung angekündigt, um die finanzielle
Basis des Unternehmens zu stärken."
 
Finanzkennzahlen
 


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1) Einschliesslich Ascometal, vollkonsolidiert seit 1. Februar 2018
2) Konzernergebnis/Aktie basiert auf dem Ergebnis nach Abzug der den Anteilen
ohne beherrschenden Einfluss zustehenden Ergebnisanteile.
3) Per 30. September 2019 sowie per 31. Dezember 2018
 
 
Luzern, 12. November 2019 - SCHMOLZ + BICKENBACH, ein weltweit führendes
Unternehmen für Speziallangstahl, hat heute um 13,8 % niedrigere Absatzmengen
von 405 Kilotonnen im Vergleich zu 470 Kilotonnen im dritten Quartal 2018
gemeldet. Da zudem die Verkaufspreise geringfügig nachgaben, war der Rückgang
beim Umsatz mit 14,1 % auf EUR 670,1 Mio. von EUR 780,0 Mio. noch etwas
stärker. Das bereinigte EBITDA stand bei EUR -32,9 Mio. nach EUR 41,8 Mio. in
der Vorjahresperiode und die Nettoverschuldung bei EUR 723,5 Mio., leicht höher
als zum Ende des zweiten Quartal 2019 mit EUR 709,3 Mio. Mit EUR 6,0 Mio. wurde
ein positiver Free Cash Flow erreicht (Q3 2018: EUR -2,6 Mio.) und das
Nettoumlaufvermögen konnte seit Jahresende 2018 um EUR 59,6 Mio. auf EUR 872,1
Mio. reduziert werden.
 
Geschäftsentwicklung im dritten Quartal 2019
Die Lage im Stahlmarkt hat sich nach einem bereits herausfordernden ersten
Halbjahr weiter zugespitzt. Konnten im zweiten Quartal noch Hinweise für eine
Verlangsamung des Nachfragerückgangs insbesondere aus der Autoindustrie erkannt
werden, so fehlten diese im saisonal schwachen dritten Quartal gänzlich.
Vielmehr schwächte sich die Nachfrage auch aus anderen wichtigen Endmärkten
weiter ab und setzte die gesamte Stahlindustrie, aber auch deren Kunden in
anderen Industrien unter nochmals höheren Druck.
 
Aufgrund des Einbruchs der relevanten Absatzmärkte im dritten Quartal wurde ein
entsprechender Impairmenttest für immaterielle Vermögenswerte mit bestimmter
Nutzungsdauer und Sachanlagen bereits per 30. September 2019 vorgenommen. Daher
mussten die Nettoaktiven der Business Units DEW, Ascometal, Finkl Steel und
Steeltec um EUR 297,4 Mio. wertberichtigt werden. In der Konzern-Erfolgsrechnung
ist diese in der Position Abschreibungen und Wertminderungen erfasst. Die
Wertminderungen sind in der Anhangsangabe 15 im Zwischenbericht Q3 2019
dargestellt.
 
Im dritten Quartal 2019 wurde mit 405 Kilotonnen um 13,8 % weniger Stahl
abgesetzt als im Vorjahresquartal mit 470 Kilotonnen. Dieser Rückgang war vor
allem auf um 17,0 % geringere Absatzmengen bei Qualitäts- & Edelbaustahl
zurückzuführen. In dieser Produktgruppe schlug sich die Schwäche der
Automobil- und der Maschinenbauindustrie deutlich nieder. Auch Werkzeugstahl
wurde weniger verkauft als im gleichen Quartal des Vorjahrs. Im Gegensatz dazu
konnte die Verkaufsmenge bei RSH-Stahl (rost-, säure- und hitzebeständiger
Stahl) um 2,6 % gesteigert werden.
 
Der durchschnittliche Verkaufspreis je Tonne Stahl lag im dritten Quartal 2019
bei EUR 1'654,6 und war damit leicht unter jenem im Vorjahresquartal von EUR
1'659,6 und jenem des zweiten Quartals 2019 (EUR 1'661,7). Der Rückgang ist
auf den wachsenden Preisdruck und den niedrigeren Schrottpreis zurückzuführen.
 
Der Umsatz sank auf EUR 670,1 Mio. und war damit um 14,1 % niedriger als im
Vorjahresquartal (EUR 780,0 Mio.). Der Rückgang ist in erster Linie der
Produktgruppe Qualitäts- & Edelbaustahl mit einer Abnahme von 23,1 %
zuzuschreiben. Der Umsatz mit RSH-Stahl sank um 3,6 %, jener mit Werkzeugstahl
um 11,3 %.
 
Regional betrachtet musste gegenüber dem Vorjahresquartal in allen Regionen ein
Umsatzrückgang hingenommen werden.
 
Das um Einmaleffekte bereinigte EBITDA lag mit EUR -32,9 Mio. unter dem Wert
des Vorjahresquartals von EUR 41,8 Mio. Die Einmaleffekte beliefen sich auf EUR
19,0 Mio. und enthielten unter anderem Restrukturierungsrückstellungen von EUR
10,0 Mio. für geplante Massnahmen innerhalb der Business Unit DEW. Die
Einmaleffekte eingeschlossen, sank das EBITDA auf EUR -51,9 Mio. von EUR 38,5
Mio. im dritten Quartal 2018.
 
Entsprechend lag die bereinigte EBITDA-Marge bei -4,9 % (Q3 2018: 5,4 %) und
die EBITDA-Marge bei -7,7 % (Q3 2018: 4,9 %).
 
Das Finanzergebnis war mit EUR -14,3 Mio. negativer als im Vorjahresquartal
mit EUR -8,5 Mio. Der Grund dafür ist die höhere Verschuldung. Das Ergebnis
vor Steuern (EBT) lag bei EUR -390,3 Mio. (Q3 2018: EUR 3,2 Mio.).
 
Der Steueraufwand betrug EUR 29,6 Mio. und vergleicht sich mit von EUR 6,9 Mio.
im Vorjahresquartal. Grund für den Anstieg ist die mit der Wertberichtung von
Anlagen zusammenhängende Wertberichtigung der latenten Steueransprüche, die im
Umfang von EUR 29,4 Mio. im Steueraufwand enthalten ist. Im dritten Quartal 2019
musste ein Konzernverlust von EUR 419,9 Mio. hingenommen werden, nachdem im
dritten Quartal 2018 einer von EUR 3,7 Mio. verzeichnet wurde.
 
Der Free Cash Flow war im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres dank der
frühzeitig eingeleiteten Massnahmen zur Reduktion des Nettoumlaufvermögens -
namentlich dem Abbau von Vorräten und Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen - positiv und erreichte EUR 6,0 Mio. nach EUR -2,6 Mio. im
dritten Quartal 2018.
 
Die Nettoverschuldung, welche die kurz- und langfristigen
Finanzverbindlichkeiten abzüglich der Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente umfasst, lag mit EUR 723,5 Mio. über dem Wert vom
31. Dezember 2018 von EUR 654,8 Mio. Grund für den Anstieg ist in erster Linie
die Erstanwendung von IFRS 16, welche die Nettoverschuldung um EUR 59,0 Mio.
erhöhte. Die Nettoverschuldung im Verhältnis zum bereinigten EBITDA (Leverage,
auf Basis der letzten zwölf Monate) stieg dementsprechend gegenüber dem 31.
Dezember 2018 von 2,8 auf 8,2 an.
 
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2019
Im Zuge der wirtschaftlichen Abkühlung, welche insbesondere in der
produzierenden Industrie zu einem starken Rückgang der Geschäftstätigkeit
geführt hat, ist die Stahlindustrie in schweres Fahrwasser geraten. Dieser
Entwicklung konnte sich auch SCHMOLZ + BICKENBACH nicht entziehen. Nach der
üblichen saisonalen Abschwächung in den Sommermonaten hat sich die Nachfrage
im September zwar vom Tiefst im August erholt, dies jedoch deutlich geringer als
erwartet. Eine spürbare Erholung von Bestellungseingang und Auftragslage ist
auch in den ersten Wochen des vierten Quartals ausgeblieben.
 
Aufgrund dieser Entwicklungen geht das Unternehmen davon aus, dass das
bereinigte EBITDA niedriger als EUR 70 Millionen ausfallen wird. Aufgrund der
nochmals gestiegenen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten sowie dem
gegen Jahresende üblichen saisonalen Nachfragerückgang kann für das
Geschäftsjahr 2019 keine genauere Prognose abgegeben werden.
 
SCHMOLZ + BICKENBACH wird weiterhin entschlossen den negativen
Marktentwicklungen entgegensteuern und versuchen, die Auswirkungen auf das
Unternehmen zu minimieren. Neben der Intensivierung der operativen
Kostenverbesserungs- und Liquiditätserhaltungsmassnahmen plant das Unternehmen,
noch in 2019 eine Kapitalerhöhung durchzuführen, um wieder eine nachhaltige
Finanzstruktur herzustellen. Diese soll am 2. Dezember 2019 von den
Aktionärinnen und Aktionären an einer ausserordentlichen Generalversammlung
genehmigt werden.
 
Operativ wird das Hauptaugenmerk von SCHMOLZ + BICKENBACH auf die nächsten
Schritte der industriellen Integration von Ascometal gerichtet sein. Mit der
Übernahme wurden die Voraussetzungen geschaffen, um die Marktposition von
SCHMOLZ + BICKENBACH mittel- bis langfristig weiter zu stärken. Diese Chance
will das Unternehmen konsequent nutzen, während gleichzeitig an der Effizienz,
Profitabilität und Optimierung der Lagerbestände gearbeitet wird. Ein weiterer
Fokus liegt auf den Massnahmen zur Verbesserung der Ertragslage von Finkl Steel.
 
Darüber hinaus beabsichtigt SCHMOLZ + BICKENBACH, die
Personalrestrukturierungsmassnahmen fortzusetzen, die überwiegend bei DEW
eingeleitet wurden. Schliesslich wird das Unternehmen die Programme zur internen
Leistungssteigerung ("PIP") fortführen, um die Fixkostenbasis zu senken und
die betriebliche Effizienz zu verbessern.
 
- ENDE -
 
Für weitere Informationen:
 
Dr. Ulrich Steiner

Vice President Corporate Communications, Investor Relations & CSR
Telefon +41 (0)41 581 4120
u.steiner@schmolz-bickenbach.com
 


Über SCHMOLZ + BICKENBACH
Die SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe ist heute einer der führenden Anbieter
individueller Lösungen im Bereich Spezialstahl-Langprodukte weltweit. Sowohl
bei Werkzeugstahl als auch bei rostfreiem Langstahl zählt der Konzern zu den
führenden Herstellern im globalen Markt und gehört zu den beiden grössten
Unternehmen in Europa für legierten und hochlegierten Qualitäts- &
Edelbaustahl. Mit über 10'000 Mitarbeitenden und eigenen Produktions- und
Distributionsgesellschaften in über 30 Ländern auf fünf Kontinenten
gewährleistet das Unternehmen die globale Betreuung und Versorgung seiner
Kunden und bietet ihnen weltweit ein komplettes Portfolio aus Produktion und
Sales & Services. Sie profitieren von der technologischen Expertise des
Unternehmens, der weltweit konstant hohen Produktqualität sowie der
detaillierten Kenntnis lokaler Märkte.
 
Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Medienmitteilung beinhaltet zukunftsgerichtete Aussagen, wie solche über
Entwicklungen, Pläne, Absichten, Annahmen, Erwartungen, Überzeugungen,
mögliche Auswirkungen oder die Beschreibung zukünftiger Ereignisse,
Aussichten, Einnahmen, Resultate oder Situationen. Diese basieren auf den
gegenwärtigen Erwartungen, Überzeugungen und Annahmen der Gesellschaft,
können aber wesentlich von künftigen Ergebnissen, Leistungen oder
Errungenschaften abweichen. Die hier enthaltenen Informationen werden mit der
Veröffentlichung dieses Dokuments abgegeben. Die darin enthaltenen
zukunftsgerichteten Aussagen werden nicht aktualisiert aufgrund neuer
Informationen, künftiger Ereignisse oder aus irgendeinem anderen Grund.

* Medienmitteilung (PDF): http://e3.marco.ch/publish/schmolzbickenbach/1011_1846/S_B_Q3_2019_Medienmitteilung.pdf 
* Zwischenbericht Q3 2019 (PDF): http://e3.marco.ch/publish/schmolzbickenbach/1011_1847/S_B_Q3_2019_Zwischenbericht.pdf 
* Medienpräsentation (PDF): http://e3.marco.ch/publish/schmolzbickenbach/1011_1875/S_B_Q3_2019_Medienpraesentation.pdf 
* Link zum Audio Webcast (nur Englisch): https://webcasts.eqs.com/schmolzbickenbach20191112 
* Kennzahlen Q3 2019 (XLS): http://e3.marco.ch/publish/schmolzbickenbach/1011_1849/S_B_Q32019_Kennzahlen.xlsx 
* 5-Quartalsübersicht (XLS): http://e3.marco.ch/publish/schmolzbickenbach/1011_1850/S_B_5Quartalsuebersicht.xlsx 

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