Mit der Digitalisierung der Unternehmen geht auch eine starke Welle der Automation einher. Die Sorge der Mitarbeiter, es könnte dadurch zu umfangreichen Entlassungen kommen, ist jedoch unbegründet. Schon die Automationswelle der 70er Jahre hat gezeigt, dass sich in erster Linie die Aufgaben der Mitarbeiter ändern. Gerade mittelständische Unternehmen haben oft einen Stamm aus langjährigen Mitarbeitern. Wie bereitet sich ein solches Unternehmen auf den digitalen Umbruch der Arbeitswelt vor? Wie bleibt es attraktiv für die stark umworbenen Fachkräfte?

IDC, das unabhängige Marktforschungs- und Beratungsunternehmen für Informationstechnologie und Telekommunikation, hat untersucht, wie sich die Arbeitswelt durch die digitale Transformation alle Unternehmen ändern wird. Dabei geht IDC davon aus, dass sich die Geschwindigkeit der Veränderungen noch weiter erhöht. Um das zu bewältigen, rät IDC gerade mittelständischen Unternehmen, rasch eine umfassende HR-Strategie zu entwickeln.

Drei Handlungsfelder liegen im Fokus. Sie betreffen, wie, wo und von wem zukünftig im Unternehmen Tätigkeiten ausgeführt werden.

Neue Arbeitskultur - wie künftig gearbeitet wird

Arbeiten werden zunehmend technologiegestützt ausgeführt. In den kommenden Jahren werden Mitarbeiter daher noch mehr als bisher damit konfrontiert sein, sich in allen Bereichen immer wieder auf neue Technologien einlassen zu müssen.

Im ersten Handlungsfeld geht es deshalb darum, die Arbeitskultur eines Unternehmens so weiterzuentwickeln, dass Mitarbeiter bereit sind, Innovationen anzunehmen. In der Verwaltung laufen schon länger die meisten Tätigkeiten computergestützt ab. Dies wird sich auch in Produktions- und Dienstleistungsbereichen verbreiten. Das kann bedeuten, dass Schulungen und Trainings per Virtual Reality erfolgen, beispielsweise für den Einsatz in komplexen Chemieanlagen. In der Produktion erledigen Menschen und Roboter Aufgaben 'Hand in Hand', also in unmittelbarer Zusammenarbeit. Im Kundendienst erhalten Techniker die nötigen Informationen für Wartung oder Reparatur einer Maschine zum Beispiel als Augmented Reality per Datenbrille.

Moderne Arbeitsplätze sind Bestandteil des Talentmanagements und erleichtern das Recruiting. Unternehmen, die moderne Arbeitsplätze anbieten können, machen sich attraktiv für engagierte Fachkräfte und den digital-affinen Nachwuchs. Sie wappnen sich für den demografischen Wandel, durch den in den kommenden zehn Jahren viele Fachkräfte aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden werden.

Doch die Veränderungen kommen so schnell, dass Mitarbeiter jeden Alters regelmäßig Weiterbildung brauchen. Hier ist das Personalmanagement in der Pflicht, Weiterbildungskonzepte zu entwickeln, die das nötige Wissen für den Umgang mit neuen Technologien vermitteln und Berührungsängste abbauen.

Neue Arbeitsräume - wo künftig gearbeitet wird

Handlungsfeld zwei befasst sich damit, wo Mitarbeiter arbeiten. Hier werden virtuelle Arbeitsräume weiter an Bedeutung gewinnen. Mobiles Arbeiten und die Möglichkeit für Home-Office kommen den Wünschen und den Lebensumständen besonders jüngerer Mitarbeiter entgegen. Dies verlangt eine Öffnung der Unternehmens-IT, die Sicherheitsfragen aufwirft. Damit IT-Sicherheitstechnik nicht durch falsches Verhalten unterlaufen wird, müssen Mitarbeiter regelmäßig für die Belange der IT-Sicherheit sensibilisiert werden.

In der Industrie 4.0 existiert ein digitales Abbild des Unternehmens. In ihm laufen alle Daten zusammen und von hier werden Prozesse gesteuert. Je weiter Technologien in operative Bereiche wie Produktion, Logistik und Instandhaltung vordringen, desto mehr müssen Mitarbeiter dieser Bereiche in der Lage sein, auch im virtuellen Teil des Unternehmens zu arbeiten. Er wird ein natürlicher Teil ihres Arbeitsplatzes, in dem sie sich auskennen und ungezwungen bewegen sollten.

Neue Aufgaben - wer künftig was bearbeitet

Im Mittelpunkt des dritten Handlungsfelds steht die Frage, wie die Aufgaben zwischen Mitarbeitern einerseits und intelligenten Maschinen und Technologien andererseits verteilt werden.

Künstliche Intelligenz wird weit in Bereiche vordringen, die von Standardaufgaben geprägt sind. Besonders die Endkundenbetreuung wird davon profitieren: Roboter werden regelmäßig wiederkehrende Anfragen beantworten und Problemfälle vorsortieren. Mitarbeiter bearbeiten dann nun noch das, was zwingend menschliche Entscheidungsfindung erfordert.

In der Fertigung können taktile Roboter auch nach und nach jene Aufgaben übernehmen, die Fingerspitzengefühl erfordern. Damit werden Mitarbeiter mehr damit beschäftigt sein, intelligente Roboter und andere Technologien einzurichten, einzulernen, zu warten und Störungen zu beseitigen. Die Menschen dafür zu qualifizieren, nimmt großen Raum bei der Personalentwicklung ein.

Intelligente HR-Software

Schließlich kann auch das Personalwesen selbst erheblich von neuen Technologien profitieren. Intelligente HR-Software geht weit über das Verwalten von Mitarbeiterdaten hinaus. Rund um Mitarbeitergewinnung, -entwicklung und -bindung hilft sie, Stellenangebote in zahlreichen digitalen Kanälen einfach zu platzieren, aus Bewerbungen schnell die richtigen Talente herauszufiltern und für Projekte die Mitarbeiter mit den passenden Qualifikationen zu finden und im Unternehmen zu halten.

Auch die komplexeren Anforderungen des Datenschutzes lassen sich ohne moderne Software nicht mehr effizient einhalten. Dies spricht für eine Software mit gut abgestimmten Modulen, bei der jederzeit klar ist, wo welche Daten liegen, wie sie erhoben wurden und wie sie - wenn erforderlich - vollständig und rechtskonform gelöscht werden können.

Es ist Zeit zu handeln

Die Industrie 4.0 nimmt bereits reale Gestalt an. In ihr wachsen Informations- und Betriebstechnik zusammen. Die Mitarbeiter brauchen eine positive und zuversichtliche Grundhaltung im täglichen Umgang mit intelligenten Technologien. Unterstützen kann den nötigen Kulturwandel eine Führungsebene, die eine klare Vision dafür entwickelt, wie das eigene, digitalisierte Unternehmen in drei Jahren aussehen soll. Die Geschäftsleitung sollte eine passende HR-Strategie einfordern, mittragen und vorleben.

IDC gibt in seinem Ratgeber 'Digitalisierung im Mittelstand - Ist Ihr Personalwesen bereit für das Arbeiten von morgen? ' fünf Ratschläge, die Ihnen Anregungen und Impulse für die Ausgestaltung des zukünftigen Arbeitens in Ihrem Unternehmen geben.

Weitere Informationen:

  • Ihr Personalwesen der Zukunft: Hier finden Sie für jede Herausforderung im Mitarbeiter-Lebenszyklus die passende Lösung.
  • Software für kleine und mittelständische Unternehmen im Überblick.

SAP SE veröffentlichte diesen Inhalt am 16 August 2018 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 16 August 2018 07:08:06 UTC.

Originaldokumenthttps://news.sap.com/germany/2018/08/mittelstand-technologie-arbeitswelt/

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