ARDS ist eine Lungenerkrankung, an der etwa 40 Prozent der Betroffenen sterben. Wirksam behandeln lässt sie sich, wenn Warnzeichen frühzeitig erkannt werden. Eine klinische Datenbank auf Basis von SAP HANA identifiziert gefährdete Patienten - und rettet so unter Umständen ihr Leben.

Bei Intensivpatienten mit vorgeschädigter Lunge besteht die Gefahr eines Traumas mit Flüssigkeitsansammlung in den kleinen Luftbläschen, das in der medizinischen Fachsprache 'Acute Respiratory Distress Syndrome' (Akutes Atemnotsyndrom - kurz ARDS) heißt. Betroffene werden sofort künstlich beatmet und intensivmedizinisch betreut. Dennoch sterben 40 Prozent der betroffenen Patienten daran, und das meist innerhalb von Stunden oder wenigen Tagen.

Um diese dramatische Quote senken zu können, muss die Medizin vor allem rechtzeitig erkennen, welche Patienten besonders gefährdet sind. Was auch deshalb eine hoch komplexe Aufgabe ist, weil die auslösende Vorschädigung der Lunge ganz unterschiedliche Ursachen haben kann.

Datensätze von einer Million Patienten

Entsprechend vielfältig sind die Risikofaktoren. Erkennen lassen sie sich über die genaue Bestimmung der Symptome. Zu diesem Zweck hat das Uniklinikum Aachen mit Hilfe der SAP-Connected-Health-Plattform und SAP Medical Research Insights eine klinische Datenbank für die ARDS-Forschung aufgebaut.

Diese Datenbank verarbeitet Datensätze von einer Million Patienten aus unterschiedlichen klinischen Datenquellen aus den zurückliegenden zehn Jahren und verknüpft sie miteinander. Dadurch ist es jetzt möglich, unterschiedliche Gruppen von ARDS-Patienten auf Basis definierter Risikoparameter zu erstellen und auszuwerten.

Durch diese Analysen haben Ärzte am Uniklinikum Aachen nun einen deutlich verbesserten Zugang zu all jenen Parametern, die mit der schweren Erkrankung in Verbindung stehen, und deren Auswertung für die weitere Behandlung der Patienten von entscheidender Bedeutung ist.

Hochkomplexe Krankheitsbilder besser analysieren

Das Uniklinikum Aachen arbeitet in diesem Zusammenhang auch mit dem Forschungszentrum Jülich zusammen und entwickelt unter anderem auf Basis der beschriebenen Daten komplexe Modelle und Algorithmen, deren Anwendung in Zukunft gezielte Auswirkung auf die Behandlung von ARDS-Patienten in der Intensivmedizin haben wird.

Die Erfahrungen damit dienen langfristig nicht nur dazu, das Akute Atemnotsyndrom besser therapieren zu können. Es soll darüber hinaus auch ein Verfahren entstehen, mit dem sich generell hochkomplexe Krankheitsbilder besser und schneller analysieren und entsprechend frühzeitig therapieren lassen.

Denn auch für den Heilungserfolg vieler anderer Krankheiten spielt es eine zentrale Rolle, dass behandelnde Ärzte besonders gefährdete Patienten schnellstmöglich identifizieren und so unmittelbar mit einer individuellen, präventiven Behandlung beginnen können.

Das ARDS-Projekt am Universitätsklinikum Aachen ist ein spannendes Beispiel dafür, wie sich mit Hilfe intelligenter Datenanalyse durch den Einsatz von SAP-Technologie die Patientenversorgung in Deutschland verbessern, damit Leiden reduzieren und Menschenleben retten lassen.

SAP SE veröffentlichte diesen Inhalt am 24 April 2019 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 24 April 2019 06:18:09 UTC.

Originaldokumenthttps://news.sap.com/germany/2019/04/datenanalyse-menschenleben-ards/

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