In Städten rund um die Welt werden heute mobile Technologien getestet und eingeführt, die Bürger mit Behörden und Informationsdiensten vernetzen. Die Verkehrsbehörde von Los Angeles hat mit dem kalifornischen Start-up Streetline zusammengearbeitet, um in der Stadt Beverly Hills intelligente Parktechnologie einzuführen. Im Zuge des Projekts wurden Park-Apps eingeführt und Sensoren an Hunderten von Messstellen in der ganzen Stadt angebracht, die etwa die Größe eines Eishockey-Pucks haben.

Die Park-Apps 'ParkMe' und 'Parker' von Streetline nutzen - ähnlich wie Navigationssysteme für Kraftfahrzeuge - Positionsdaten von Satelliten. Dadurch können Echtzeitinformationen über Parkmöglichkeiten und verfügbare Parkplätze in der näheren Umgebung direkt auf die Smartphones von Benutzern gesendet werden.

In einem Internview erläutert David Schirmer, Chief Information Officer von Beverly Hills, Park-Apps für intelligente Städte, seine Rolle bei der Implementierung dieser Tools und wie die mobilen Technologien von den Bürgern angenommen werden.

Können Sie uns mehr über Ihre Rolle als Chief Information Officer der Stadt Beverly Hills erzählen?

David Schirmer: Wir möchten Beverly Hills zu einer der intelligentesten und sichersten Städte der Welt machen. Technologie spielt bei der Umsetzung dieses Plans eine wichtige Rolle. Bei vielen Projekten der Stadt nimmt Technologie zunehmend eine zentrale Funktion ein, zum Beispiel bei der Einsatzleitung für Polizei und Feuerwehr, Systemen für die Verwaltung von Arbeitsaufträgen und Anlagen für Außendienstmitarbeiter, Parkleitsystemen, E-Government-Anwendungen und Kommunikationssystemen.

IT-Vorstände sind heute nicht mehr nur für Serverpflege, Netzwerktechnik, Computeranlagen und Kommunikationssysteme zuständig - sie kümmern sich auch um E-Business-Strategien, um betriebliche Effizienz und Effektivität zu gewährleisten.

Mit der App 'Parker' können Autofahrer per Smartphone freie Parkplätze finden. Beverly Hills hat sich zudem mit den Stadteilen Venice und Hollywood von Los Angeles zusammengetan, um mobile Parktechnologien einzusetzen. Wie würden Sie Ihre Strategie für Beverly Hills beschreiben?

Kürzlich wurde eine Umfrage unter den Bewohnern und Geschäftsleuten durchgeführt, um zu erfahren, wo sie die größten Probleme sehen. Erneut gaben die Befragten an, dass ihnen die Verkehrs- und Parksituation die größten Sorgen bereitet. Um dieses Problem anzugehen, haben wir Tools entwickelt, die unsere Parkraum-Datenbank durchsuchen und in Echtzeit anzeigen, wo freie Parkplätze verfügbar sind. Die Daten stehen dann über Webanwendungen und Apps der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Aufgrund der geografischen Gegebenheiten in Beverly Hills ist die Verkehrs- und Parksituation ein regionales Problem, dass auf Makroebene bewältigt werden muss. Deshalb befassen wir uns eher mit bezirksübergreifenden, kompatiblen Lösungen, die in der gesamten Region angewendet werden können.

Konnten die neuen mobilen Lösungen die Lage für die Bürger bereits verbessern?

In einigen Ortsteilen von Beverly Hills sind bis zu 40 Prozent der Verkehrsprobleme auf Parksuchverkehr zurückzuführen. Alle Tools, die wir zur Verfügung stellen können, um die Öffentlichkeit besser über verfügbare Parkplätze zu informieren, sind von Vorteil. Wir wollen weitere Apps anbieten, um Einwohnern und Besuchern von Beverly Hills das Leben leichter zu machen.

Fühlen Sie sich unter Druck, die Lebenssituation der Bürger zu verbessern?

Ganz klar ja. Zum Glück wurde hier in Beverly Hills ein Technologieausschuss gegründet, der uns mit Rat und Tat zur Seite steht. Der Ausschluss besteht aus vier ehemaligen Bürgermeistern sowie Beauftragten und Bürgern mit umfangreichen Branchenkenntnissen, die sich für die Belange der Stadt einsetzen.

Weltweit werden intelligente Technologien getestet, zum Beispiel in Nizza, Singapur und Barcelona. In diesen Städten wurden bereits vernetzte Parksensoren eingeführt. Was halten sie von den intelligenten Technologien, die Beverly Hills im eigenen städtischen Parkleitsystem eingeführt hat?

Für uns ist das erst der Anfang. In der Vergangenheit konzentrierte sich die Stadt vor allem auf die Entwicklung von mobilen Anwendungen, die die städtischen E-Government-Angebote auf der mobilen Plattform erweitern. Zu den Angeboten zählen Übertragungen von Stadtrats- und Ausschusssitzungen, live und als Videomitschnitt. Daneben gibt es Augmented-Reality-Lösungen, mit denen örtliche Unternehmen, Veranstaltungen und Attraktionen noch wirksamer präsentiert werden können.

Technologien für nachhaltigeres und effizientes Parken sollen wirtschaftlichen Nutzen für Städte und Einwohner bringen. Welche weiteren Vorteile ergeben sich aus diesen technischen Errungenschaften?

Als Technologen machen wir uns immer Gedanken darüber, wie wir Arbeitnehmer und Bürger mit aktuellen Informationen auf dem Laufenden halten können. Wir erkannten recht schnell, dass wir mobile Lösungen als neue Rechenplattform für stetigen Informationsaustausch einsetzen können. Nehmen wir als Beispiel das Parken: Echtzeitdaten über verfügbare Parkplätze können schnell und einfach per Smartphone abgerufen werden. Das sorgt für eine Optimierung des Benutzererlebnisses, ökologische Nachhaltigkeit, Effizienz und ermöglicht Potenzial für weitere wirtschaftliche Fortschritte.

Möchten Sie die Park-App und -Technologien auch auf weitere Programme ausweiten?

Momentan arbeiten wir an einem neuen 5-Jahres-Technologieplan. Mobilität ist ein wichtiger Bestandteil dieses Konzepts. Einige potenzielle Erweiterungen sind zum Beispiel Verfügbarkeit von Parkuhren auf der Straße, Erfassung der Parkplatzsituation in Parkhäusern, Anwohnerparkausweise, Lösungen zum Bezahlen per Smartphone und die Integration von Videoüberwachung.

Wir planen auch Apps für Außendienstmitarbeiter, damit diese leichter arbeitsrelevante Informationen abrufen und ihre Tätigkeiten effizienter und effektiver ausüben können. Wir möchten eine Umgebung schaffen, in der die Bevölkerung problemlos mit städtischen Behörden interagieren kann, egal ob per Smartphone, Tablet, Webseite oder persönlich.

Gab es Probleme bezüglich der intelligenten Parkuhren in Beverly Hills?

Beverly Hills hat frühzeitig mit der Einführung von intelligenten Parkuhren begonnen, bei denen Bezahlung per Kredit- und Debitkarte möglich ist. Dieses Programm wurde äußerst positiv aufgenommen und diente als Leitbild für andere Gemeinden. Eine der Herausforderungen dabei war, dass ältere Parkuhrmodelle technisch überholt waren. Neure Parkuhren sind besser vernetzt, haben bessere Stromversorgungssysteme und können viel besser erkennen, ob ein Parkplatz belegt ist.

Denken Sie, dass intelligente Parktechnologien Einzug in andere amerikanische Städte halten werden?

Absolut. Sowohl Behörden als auch der private Sektor erwarten, dass mobile Tools eingesetzt werden, um das Kundenerlebnis einfacher und zufriedenstellender zu gestalten.

Beverly Hills ist eine Stadt, die viel zur Entwicklung von Smart Citys mithilfe mobiler Technologien beiträgt. Die Apps 'ParkMe' und 'Parker' von Streetline sind führende Parkleitanwendungen für Autofahrer. Es hat sich in den letzten Jahren einiges in der Branche getan, um intelligente Systeme und vernetzte Infrastrukturen zu ermöglichen.

SAP SE veröffentlichte diesen Inhalt am 14 Dezember 2018 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 14 Dezember 2018 07:09:05 UTC.

Originaldokumenthttps://news.sap.com/germany/2018/12/technologietrends-smarter-parken-in-beverly-hills/

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