WALLDORF (awp international) - Europas grösster Softwarehersteller SAP profitiert weiter von immer besseren Geschäften mit Mietsoftware. Im zweiten Quartal trieben die Verkäufe von Software in der sogenannten Cloud Umsatz und Ergebnis nach oben. Zudem erhöhte der Konzern die Umsatzprognosen für dieses Wachstumsgeschäft. An der Börse konnte dies zunächst nicht überzeugen. Die zuletzt stark gestiegene Aktie verlor vorbörslich etwas an Boden.

Der Konzernerlös legte trotz des nach wie vor negativen Effekts des starken Euro um vier Prozent auf rund sechs Milliarden Euro zu. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis stieg ebenfalls um vier Prozent auf 1,64 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern am Donnerstag in Walldorf mitteilte. Unter dem Strich verdiente SAP 720 Millionen Euro und damit gut acht Prozent mehr. Die von Analysten viel beachtete operative Marge zog leicht auf 27,3 (Vorjahr: 27,2) Prozent an.

Mit den Zahlen übertrifft SAP, das mit einem Börsenwert von knapp 129 Milliarden Euro das mit Abstand wertvollste Unternehmen Deutschlands ist, die Prognosen der Experten beim Umsatz. Das Betriebsergebnis fiel dagegen in etwa so aus, wie es Beobachter erwartet hatten. Aufgrund der guten Cloud-Geschäfte erhöhte SAP die Wachstumsprognosen in diesem Bereich für 2018 und 2020. Zudem hob der Konzern die untere Latte der Prognosespanne für den Umsatz und das operative Ergebnis in diesem Jahr an.

Die Aktie gab auf der Handelsplattform Tradegate knapp eine halbe Handelsstunde vor Xetra-Start mehr als ein Prozent auf 103,48 Euro nach. Damit ist das bisherige Rekordhoch im aussagekräftigeren Xetra-Handel von 105,28 Euro aus dem Juni erst einmal etwas aus dem Blick geraten. Baader-Bank-Experte Knut Woller stufte die Zahlen in einer ersten Reaktion als solide ein. Er bestätigte seine Kaufempfehlung und das Kursziel von 112 Euro./zb/jha/