(neu: weitere Details aus den Analysen, zum Verlauf der Aktie und den anstehenden Quartalszahlen.)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Nach gleich zwei Abstufungen durch große Investmentbanken sind die Aktien von SAP am Dienstag unter Druck geraten. Sie büßten 2,6 Prozent ein und fielen mit 99,27 Euro wieder unter die Marke von 100 Euro. Damit waren sie der größte Kursverlierer im Dax, in dem die Aktien ein Schwergewicht sind.

Angesichts konjunktureller Risiken macht Analyst Michael Briest von der Schweizer Bank UBS für den weiteren Jahresverlauf zunehmende Risiken für den Software-Entwickler aus. Zwar dürfte sich die Profitabilität im Cloud-Geschäft kontinuierlich verbessern, das Ziel für die Bruttomarge von 71 Prozent im kommenden Jahr erscheine aber unerreichbar. Bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20 auf Basis der Schätzungen für 2020 sei die Aktie fair bewertet. Briest senkte daher das Votum für die Aktien von "Buy" auf "Neutral".

Die Kursverluste dürften jedoch auch ihrem zuletzt starken Lauf geschuldet sein. Am zweiten Handelstag des Jahres waren sie unter 84 Euro gerutscht auf den niedrigsten Stand seit April vergangenen Jahres. Seitdem hatten sie kontinuierlich zugelegt und sich bis zum jüngsten Hoch bei knapp 105 Euro um 25 Prozent erholt. Die Kursscharte vom Herbst 2018 hatten sie damit fast gänzlich ausgewetzt.

Auch Antonin Baudry von der britischen Bank HSBC machte Risiken für die Margen in den kommenden beiden Jahren aus, ebenso wie für den Free Cashflow. Ein rascherer Übergang zu Cloud-Angeboten als von ihm erwartet und zusätzliche Investitionen hätten die Margen belastet. Seit dem zweiten Quartal vergangenen Jahres seien die Margen nun schon hinter seinen Annahmen zurückgeblieben. Dieser Trend drohe sich in den kommenden Jahren fortzusetzen. Baudry strich ebenfalls sein Kaufvotum und empfiehlt die Aktien nur noch mit "Hold".

Den nächsten Kursimpuls dürften die Zahlen zum ersten Quartal 2019 liefern, die am 24. April anstehen. Die viel beachteten Umsätze mit Cloud-Software dürften der Konsensschätzung zufolge im Vergleich zum Vorjahresquartal um fast die Hälfte zugelegt haben./bek/gl/fba

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