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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktien des französischen Pharmariesen Sanofi sind am Dienstag nach Umbauplänen des neuen Chefs Paul Hudson mit einem Plus von zuletzt 4 Prozent an die Spitze im Eurostoxx50 Index geklettert. Mit 85,19 Euro kosteten sie so viel wie Ende Oktober - und kommen seit Jahresbeginn auf ein Plus von gut 13 Prozent.

Hudson krempelt den Konzern um. So will er etwa die Bereiche Diabetes und Herz-Kreislaufkrankheiten herunterfahren und sich auf Wachstumsbereiche wie Krebstherapie konzentrieren. Zu diesem Zweck will das Unternehmen unter anderem die US-Biotechfirma Synthorx übernehmen, wie es bereits am Montag mitgeteilt hatte. Der Angebotspreis von 68 US-Dollar je Aktie belief sich auf fast das Dreifache des Synthorx-Schlusskurses vom Freitag. Das Synthorx-Management unterstützte das Angebot. Das Unternehmen entwickelt Gen-Therapien gegen Krebs und Autoimmunkrankheiten.

Neben Krebsmedikamenten sieht Sanofi seine Zukunft auch bei Impfstoffen, Mitteln gegen seltene Krankheiten und die Bluterkrankheit, sowie dem bereits gut laufenden Medikament Dupixent gegen Hautkrankheiten. Die Pipeline sei mit vielversprechenden Kandidaten zu diesen Therapiefeldern gefüllt, hieß es. Der Konzern kämpft in den USA mit dem dort besonders ausgeprägten Preiswettbewerb, unter anderem bei Diabetes-Medikamenten. Im dritten Quartal lagen die Gesamterlöse mit neuneinhalb Milliarden Euro nur knapp im Plus.

Vor dem Kapitalmarkttag hatte Hudson zudem bereits ehrgeizige Margenziele vorgestellt. Bis 2022 soll die operative Marge bei 30 Prozent liegen und ab 2025 mehr als 32 Prozent erreichen. Im Zuge der Neuaufstellung will Sanofi ab 2022 zwei Milliarden Euro einsparen. Das Geld soll in Wachstumsprojekte fließen. Auch der Mittelzufluss soll kräftig zulegen und bis 2022 um rund 50 Prozent anwachsen. Um das zu erreichen, werde man vor allem eine disziplinierte Ausgabenpolitik fahren. Zudem habe man noch die Möglichkeit, über Verkäufe Kapital in die Kasse zu bringen. So denke man über den Verkauf des Anteils am Entwicklungspartner Regeneron nach.

Analysten zeigten sich am Dienstag durchweg beeindruckt. Die neue Strategie und die angekündigten Prioritäten seien ermutigend, schrieb Goldman-Analyst Keyur Parekh. Sanofi habe die richtigen Maßnahmen angekündigt, meinte auch Bernstein-Analyst Wimal Kapadia. Der Margenausblick sei stark und liege über den Markterwartungen. Die zukünftige Aufstellung des Geschäfts mit rezeptfreien Medikamenten (Consumer Healthcare) als "Standalone"-Einheit sei wohl der Weg in die Trennung von diesem Bereich./kro/tih/jha/

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