Wie die Wettbewerbskommission (Weko) am Donnerstag mitteilte, wird untersucht, ob es Absprachen zwischen den Finanzhäusern gegeben hat, um mobile Bezahllösungen internationaler Anbieter wie Apple Pay und Samsung Pay zu boykottieren. Ebenfalls von der Untersuchung betroffen seien neben den beiden Großbanken die Staatsbank PostFinance sowie die Kreditkarten-Anbieter Aduno und Swisscard. Bei den Firmen seien Hausdurchsuchungen durchgeführt worden.

Seit 2016 bieten die meisten Schweizer Banken eine App der eigenen Fintech-Firma Twint an, mit der Kunden bargeldlos bezahlen können. Mit Twint wollten die Institute auch den Vormarsch von ausländischen Anbietern bremsen. Die Weko prüft nun, ob die fünf Firmen damit Kartellregeln verletzt haben. "Es besteht der Verdacht, dass die Schweizer Finanzinstitute sich abgesprochen haben, ihre Kreditkarten nicht für die Benutzung mit Apple Pay und Samsung Pay freizugeben, um die Schweizer Lösung Twint zu bevorzugen", hieß es.

Die Banken wiesen die Anschuldigungen zurück. Credit Suisse sei überzeugt, dass sich die Vorwürfe als unbegründet erweisen würden. Über die Tochtergesellschaft Swisscard biete die Bank bereits heute Verbrauchern in der Schweiz Zugang zu Apple Pay und Samsung Pay. Zudem verhandle die Bank seit mehreren Monaten mit Apple, Samsung und Google über die Einführung ihrer mobilen Zahlungslösungen. Auch Postfinance sei überzeugt, nicht gegen das Kartellrecht verstoßen zu haben, kooperiere aber mit der Wettbewerbsbehörde. Die UBS erklärte, dass der Versuch einer Zusammenarbeit mit Apple Pay gescheitert sei.