SALZGITTER (dpa-AFX) - Der Stahlkonzern Salzgitter hat in den ersten neun Monaten von einem weiterhin florierenden Flachstahlgeschäft in Europa profitiert. Gleichzeitig zeigten die seit Mitte Juli umgesetzten EU-Schutzmaßnahmen gegen steigende Stahlimporte Wirkung.

Vor Steuern verdiente Salzgitter zwischen Januar und September 284,6 Millionen Euro. Das waren 63 Prozent mehr als im Vorjahr, wie der Konzern am Mittwoch in Salzgitter mitteilte. Gut 29 Millionen Euro steuerte die Beteiligung am Kupferkonzern Aurubis bei. Beim Flachstahl konnte Salzgitter vor allem auf den Schwung aus dem ersten Halbjahr bauen. Im dritten Quartal ging das Spartenergebnis zurück, lag aber deutlich über dem, was Analysten erwartet hatten.

Der Aktie nutzte das am Mittwoch nichts. Stahlwerte standen europaweit unter Druck und so gaben auch die Salzgitter-Papiere am Vormittag zuletzt um mehr als drei Prozent nach.

Auch die Lage auf dem Markt für Grobbleche hat sich Salzgitter zufolge ab dem zweiten Quartal aufgehellt. Angesichts der Werkstillstände in den Sommermonaten sei die Nachfrage nun wieder auf hohem Niveau. Zum Ende der Berichtsperiode nahmen auch die Preise zu.

Gebremst wurde Salzgitter von höheren Rohstoffkosten. Niedrigere Beiträge liefert in den ersten neun Monaten auch das Handelsgeschäft, das unter einem geringen Projektgeschäft sowie dem Ausbleiben von Großaufträgen litt. Im dritten Quartal erreichte das Ergebnis aber wieder das Vorjahresniveau.

Der Konzernüberschuss legte von Januar bis September um 72 Prozent auf 194 Millionen Euro zu. Der Umsatz zog im gleichen Zeitraum um 1,7 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro an. Die Erwartungen der Analysten konnte der Konzern insgesamt schlagen.

Salzgitter hatte im September seine Ergebnisprognose angehoben. Der Vorsteuergewinn soll 2018 zwischen 300 und 350 Millionen Euro erreichen. Der Umsatz soll wie bisher erwartet gegenüber dem Vorjahr geringfügig steigen und bei 9 Milliarden Euro herauskommen.Die meisten Analysten halten das für erreichbar./she/mne/jha/