SALZGITTER (dpa-AFX) - Der Stahlkonzern Salzgitter hat im abgelaufenen Jahr wegen hoher Abschreibungen voraussichtlich einen größeren Vorsteuerverlust verbucht als gedacht. Der Verlust vor Steuern dürfte nun zwischen 250 und 280 Millionen Euro liegen, wie der Konzern am Dienstag in Salzgitter mitteilte. Bisher hatte er nur ein Minus im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich erwartet. Der Aktienkurs sackte zuletzt um knapp 6 Prozent ab.

Die Sonderabschreibungen beliefen sich den Angaben zufolge auf rund 200 Millionen Euro. Am eigentlichen Geschäft soll sich indes nichts geändert haben: Wenn man die Abschreibungen, eine Rückstellung wegen eines Kartellverfahrens sowie Belastungen durch ein Sparprogramm herausrechnet, soll sich der Gewinn vor Steuern 2019 weiterhin auf 125 bis 175 Millionen Euro belaufen.

Grund für die Abschreibungen waren nach Angaben des Unternehmens im Wesentlichen die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Unwägbarkeiten, inklusive der Zuspitzungen wie jüngst im Nahen Osten. Diese blieben auch im neuen Jahr erhalten, hieß es weiter.

Auf dem europäischen Stahlmarkt sieht das Management indes eine Tendenz zur Stabilisierung, die sich im laufenden Geschäftsjahr in besseren Zahlen widerspiegeln sollte. Der Vorstand rechnet daher für 2020 mit einem Vorsteuerergebnis um die Gewinnschwelle./kro/stw/he