Der Umfang des Kursanstiegs ist für uns ein Mysterium.

Um nur einige Beispiele zu nennen (Kursanstieg seit Anfang November):
  • Bank of American (BAC): + 37%
  • Goldman Sachs (GS): +33%
  • Morgan Stanley (MS): +31%
  • JP Morgan (JPM): + 23%
 
Für die Euphorie der Anleger gibt es drei Hauptgründe:
    1. Es wird erwartet, dass die Trump Regierung die Regierungsauflagen massiv zurückfahren wird, woraus sich Kostenersparnisse ergeben werden.
    2. Die Zinsen steigen wieder
    3. Steuersenkungen

    Alle drei Gründe lassen sich jedoch leicht relativieren:
    1. Hinsichtlich der Regulierungsauflagen für die Bankenbranche müssen selbst die Republikaner eingestehen, dass die Finanzkrise aus Unzulänglichkeiten bei den Auflagen entstanden ist. Und auch in den Folgejahren reihte sich ein Skandal an den nächsten (Libor, FX, Commodities usw.). Daher dürfte es der Trump Regierung schwer fallen, wesentliche Rückführungen der Regulierungsauflagen zu erreichen. Nicht dass sie es nicht versuchen würde angesichts der Besetzung der Regierungsmannschaft mit Bankern und Finanziers. Aber die Ausarbeitung eines sinnvollen Regelwerks nimmt viel Zeit und Ressourcen in Anspruch und muss anschließend auch noch erfolgreich durch die beiden Regierungskammern gebracht werden.  Vor diesem Hintergrund ist die Erwartung der Anleger, dass Banken in absehbarer Zeit von wesentlichen Einsparungen auf der Verwaltungsseite durch Deregulierung  profitieren werden, nur schwer nachzuvollziehen.
    2. Auch wenn die Federal Reserve diese Woche eine Leitzinserhöhung vornimmt, bleiben die Zinsen extrem niedrig. Dies kann man ganz einfach an den Leitzinsen festmachen. Jenat Yellen dürfte zwar den Leitzins diesen Mittwoch auf 0,75% anheben, allerdings liegt dieses Niveau um gefühlte „Lichtjahre“ unter dem langjährigen Durchschnitt, wie die nachfolgende Grafik des effektiven Leitzinses der Federal Reserve seit 1955 zeigt.

    Quelle: Bloomberg

              3. Angekündigte Steuersenkungen, von denen weder der Umfang noch das Timing bekannt ist, dürften von der Börse nur in sehr begrenztem Mass diskontiert werden. Zum Vergleich, der S&P 500 ist seit der Wahl Donald Trumps um knapp 6% gestiegen.

    Wir sind gespannt wie es mit diesen Aktien weitergehen wird. Langfristig sind die aktuellen Niveaus aufgrund der beschriebenen Gründe sicherlich nicht zu halten.