FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Bei den Tarifverhandlungen für rund 1000 Flugbegleiter von Ryanair in Deutschland zeichnet sich keine rasche Einigung ab. Die Gewerkschaft Verdi und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit machten eine Lösung des Konflikts am Freitag von Regelungen für den Standort Bremen abhängig. Diesen will Ryanair zum 5. November schließen. Das träfe 90 Beschäftigte der irischen Fluggesellschaft. Verdi setzte am Freitag in Berlin die am Vortag unterbrochenen Tarifverhandlungen für die Flugbegleiter fort.

Beide Gewerkschaften verlangen mindestens einen Sozialplan, besser noch die Fortführung des Standortes Bremen. Sonst werde es keine Fortschritte bei den Verhandlungen geben.

Nach einem Treffen mit Ryanair-Beschäftigten warf der Verdi-Vorsitzende Frank Bsirkse dem Unternehmen "nackte Repression" vor. Bei den Arbeitsbedingungen begegne einem das 19. Jahrhundert, sagte er nach einem Treffen mit Ryanair-Beschäftigten am Frankfurter Flughafen.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kündigte eine Initiative zur Änderung des Betriebsverfassungsgesetzes an, das bislang für das fliegende Personal eine Arbeitnehmervertretung nur vorsieht, wenn zuvor ein Tarifvertrag abgeschlossen wurde. Entsprechende Versuche waren bei Ryanair gescheitert. Diese Lücke solle geschlossen werden, sagte der SPD-Politiker in Frankfurt./brd/DP/jha