(Tippfehler im letzten Satz des 1. Absatzes behoben: gilt)

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Europas größter Billigflieger Ryanair will laut eines Presseberichts eine Großbestellung von bis zu 100 Flugzeugen bei Airbus aufgeben. Da die wachsenden Probleme beim kriselnden Hersteller Boeing das Geschäftsmodell der irischen Fluggesellschaft gefährdeten und wegen der Verzögerung beim Modell 737 Max Flieger fehlten, wolle Ryanair nun im großen Stil Maschinen bei Konkurrent Airbus kaufen, berichtet die "Wirtschaftswoche" (Wiwo) am Freitag unter Berufung auf Insider. Obwohl die Beziehung zwischen Ryanair-Chef Michael O'Leary und dem Flugzeugbauer Airbus als überaus schwierig gilt, vollziehe er in der Not jetzt eine Kehrtwende, hieß es.

Selbst betreiben könne der Lufthansa-Rivale, der momentan ausschließlich Boeing-Modelle betreibe, die Maschinen allerdings nicht. Laut früheren Aussagen O'Learys würde es zu teuer und langwierig, Maschinen eines anderen Herstellers einzuführen. Stattdessen solle die österreichische Ryanair-Tochter Laudamotion die Mittelstreckenflugzeuge vom Typ A320 und A321 betreiben, die bereits 23 Airbus-Maschinen in ihrer Flotte habe, berichtet das Blatt. Das Kaufinteresse sei bereits hinterlegt worden, bestätigte eine Laudamotion-Sprecherin. Nach Informationen aus Insider-Kreisen solle über bis zu 100 Flugzeuge verhandelt werden, schreibt das Magazin.

Bereits Anfang vergangenen Jahres hatte O'Leary bei Airbus eine Großbestellung von bis zu 100 Maschinen aufgegeben, machte dann im Herbst aber einen Rückzieher. Angeblich wegen zu hoher Auslastung bei Airbus, die auf Jahre ausgebucht seien. Der tatsächliche Hintergrund soll laut eines Insiders jedoch gewesen sein, dass der Konzernlenker von Airbus hohe Rabatte von bis zu 50 Prozent und mehr gefordert habe, wie sie es auch bei Boeing angeblich gerade für das Max-Modell gebe, schreibt das Blatt. Diese Rabatte habe ihm Airbus aber auf keinen Fall gewähren wollen. Nun sei Ryanair aber vor allem beim Preis deutlich kompromissbereiter, schreibt die Wiwo./eas/jha/