BERLIN (dpa-AFX) - Das neue Terminal 2 am künftigen Hauptstadtflughafen BER wird möglicherweise nicht zur geplanten Eröffnung des Airports im Oktober 2020 fertig. Ein Verzug sei nicht vollständig auszuschließen, teilte das Unternehmen am Freitag nach einer Aufsichtsratssitzung mit. Dies gefährde aber weder den BER-Start noch die anschließende Schließung des Flughafens Tegel. "In wenigen Tagen beginnt der Einbau der Gepäckförderanlage im Terminal T2", sagte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup. "Das zeigt, dass wir im Zeitplan liegen."

Anders als die bisherigen Teile des BER baut die Flughafengesellschaft FBB Terminal 2 nicht selbst. Es wird von der Firma Zech Bau schlüsselfertig erstellt.

Thema im Kontrollgremium war auch der geplante Bau eines Terminal 3. Es könnte nach Angaben vom Freitag jährlich 15 Millionen Passagiere bewältigen. Bislang war von 12 Millionen die Rede gewesen, nun lägen aber detaillierte Untersuchungen vor, wie es hieß. Mit dem Bau von Terminal 3 wollen die Verantwortlichen nach der BER-Inbetriebnahme beginnen.

"Der laufende Planungsprozess zeigt deutlich, dass aus früheren Planungen gelernt wurde und die FBB gewillt ist, planerische Fehler nicht zu wiederholen", sagte Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider. So soll das Projekt über eine eigene Gesellschaft abgewickelt werden.

Die Inbetriebnahme des Großflughafens in Schönefeld bei Berlin verzögert sich wegen Planungsfehlern und Technikproblemen seit Jahren. Inzwischen sind die Passagierzahlen in Berlin deutlich gestiegen, daher wird der Ausbau geplant.

Im vergangenen Jahr nutzten rund 35 Millionen Fluggäste die bestehenden Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld. Sie bilden nach Frankfurt und München den drittgrößten deutschen Luftverkehrsstandort.

Das Hauptterminal des neuen Flughafens fasst nach Berechnungen der Betreiber rund 25 Millionen Fluggäste pro Jahr. Terminal 2 ist für weitere 6 Millionen Passagiere konzipiert. Außerdem soll das alte Schönefelder Terminal in Betrieb bleiben, bis das Terminal 3 gebaut ist. Dort wurden im vergangenen Jahr knapp 13 Millionen Fluggäste gezählt. Der Aufsichtsrat sprach am Freitag auch darüber, wie das alte Terminal ertüchtigt werden kann./bf/DP/stw