KERPEN (dpa-AFX) - Nach dem tödlichen Sturz eines Journalisten im Hambacher Forst ist es in der Nacht zum Donnerstag in dem Braunkohlerevier ruhig geblieben. "Seit Mittwochabend tut sich nichts", sagte ein Polizeisprecher. Am Mittwoch war ein junger Journalist durch die Bretter einer Hängebrücke zwischen zwei Baumhäusern gebrochen und 15 Meter in die Tiefe gestürzt. Die Aachener Polizei sprach von einem tragischen Unglück. In der Nähe der Unglücksstelle habe es zum Zeitpunkt des Unglücks keine Polizeimaßnahmen gegeben, hieß es. Am (heutigen) Donnerstag wollen Beamte Gefahrenquellen in dem Areal absichern. Die Räumung der Baumhäuser wird den Angaben zufolge aber nicht fortgesetzt.

Die Polizeiaktion, bei der Baumhäuser geräumt und abgerissen werden, hatte vor einer Woche mit einem Großaufgebot begonnen. Bis Mittwoch waren laut Polizei 39 von 51 Baumhäusern geräumt. Die Waldbesetzer protestieren gegen das Vorhaben von RWE, weite Teile des Forstes abzuholzen. Es soll dort Braunkohle gebaggert werden. Der Wald gilt als Symbol des Widerstands gegen die Kohle und die damit verbundene Klimabelastung. In bis zu 25 Metern Höhe hatten Aktivisten Baumhäuser gebaut. Sie halten den Wald so seit sechs Jahren besetzt./sbh/DP/zb