KERPEN (dpa-AFX) - Im Hambacher Forst ist noch kein Ende der Räumungen absehbar. Eine Polizeisprecherin sagte am Dienstag, man entdecke immer noch mal ein neues Baumhaus. Die Gesamtzahl werde jetzt auf Mitte 50 geschätzt. 39 davon seien geräumt, 32 abgebaut. Die Räumungen im Baumhaus-Dorf "Gallien" seien auch am Dienstag friedlich verlaufen. Am Morgen sei eine Sitzblockade von einer Handvoll Demonstranten aufgelöst worden.

Im Rahmen des gesamten Einsatzes habe es bisher 73 Festnahmen und 83 Ingewahrsamnahmen gegeben. Bei 327 Personen wurde den Angaben zufolge die Identität festgestellt, 333 Personen bekamen einen Platzverweis.

Nach Schätzungen der Gewerkschaft der Polizei (GdP) wird die Räumung und Beseitigung der Baumhäuser insgesamt Kosten in zweistelliger Millionenhöhe verursachen. Die genaue Höhe sei noch nicht abzusehen, weil sie von der Dauer des Einsatzes abhänge, sagte der stellvertretende Landeschef Heiko Müller am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Bis zu 2000 Polizeikräfte auch aus anderen Bundesländern sollen in dem Wald bei Köln im Einsatz sein. Allein eine Hundertschaft mit rund 130 Polizisten kostet nach Gewerkschaftsangaben pro Tag rund 100 000 Euro.

Der Energiekonzern RWE will im Herbst weite Teile des Hambacher Forstes abholzen, um weiter Braunkohle baggern zu können. Der Wald gilt als Symbol des Widerstands gegen die Kohle und die damit verbundene Klimabelastung./cd/DP/nas