KERPEN (dpa-AFX) - Ungeachtet der ausgesetzten Räumung im Hambacher Forst will der Energiekonzern RWE am Freitag Barrikaden auf den Waldwegen beseitigen. Die Räumung der besetzten Baumhäuser sei nach dem Unfalltod eines Journalisten in dem Braunkohlerevier zwar weiterhin unterbrochen, in diesem Fall gehe es aber um die Rettungswege, teilte die Polizei mit. "Die Notwendigkeit von Rettungswegen hat sich gezeigt. RWE ist rechtlich dazu verpflichtet, diese Wege im Wald freizuhalten", twitterte die Behörde.

Die Polizei werde die Arbeiten schützen und auch Menschen von sogenannten Tri- und Monopods "holen müssen". Dabei handelt es sich um Konstruktionen auf Stelen, die die Waldbesetzer in der Vergangenheit immer wieder über Wegen errichtet hatten.

Ein 27 Jahre alte Journalist war am Mittwoch durch die Bretter einer Hängebrücke zwischen zwei Baumhäusern gebrochen und 15 Meter tief gestürzt. Die Staatsanwaltschaft geht von einem Unfall aus. Die Räumung der Baumhäuser wurde danach bis auf weiteres eingestellt.

RWE ist Besitzer des Hambacher Forstes und will den Wald im Herbst zu einem großen Teil weiter abholzen./idt/DP/stw