BERLIN (dpa-AFX) - Die Kohlekommission wird für den deutschen Kohleausstieg voraussichtlich mehrere Fortschrittsprüfungen durch unabhängige Experten in den 2020er Jahren empfehlen. Das geht aus dem Entwurf des Abschlussberichts hervor, über den das Gremium an diesem Freitag beraten soll. Der 123 Seiten lange Entwurf liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. In den Jahren 2023, 2026 und 2029 sollen die Maßnahmen demnach "einer umfassenden Überprüfung durch ein unabhängiges Expertengremium" unterzogen werden, um gegebenenfalls nachzusteuern.

Kontrolliert werden soll, wie der schrittweise Ausstieg aus der Stromgewinnung aus Braun- und Steinkohle sich auf das Erreichen der Klimaziele, die Strompreise, die Sicherheit der Stromversorgung, Arbeitsplätze, Strukturwandel und regionale Wertschöpfung auswirkt.

Für das Expertengremium empfiehlt der Entwurf Fachleute aus den Bereichen Strukturentwicklung und Regionalpolitik, Beschäftigung, Energiewirtschaft, Industrie und Klimaschutz - und regt an, "das Expertenwissen der Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" weiterhin zu nutzen".

Tempo und Endzeitpunkt des Kohleausstiegs sind in dem Entwurf weiterhin offen. Darüber könnte sich die 28-köpfige Kommission bereits an diesem Freitag einig werden - auch das Enddatum steht bisher aber unter dem Vorbehalt von Überprüfungen 2026 und 2029. Die Umsetzung liegt bei der Politik. Im Entwurf heißt es dazu, die Kommission gehe davon aus, "dass die Bundesregierung die von ihr vorgelegten Empfehlungen zeitnah und vollumfassend umsetzen wird."/ted/hoe/DP/zb