(Neu: Aktienkurs und Analystenstimmen)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Trennung von Vorstandschef Peter Terium hat dem Erholungsversuch bei den Aktien von Innogy
Gemeinsam mit einer gestrichenen Kaufempfehlung seitens der Experten von Warburg Research sorgte dies am späten Vormittag dafür, dass die Innogy-Aktien auch ihre letzten Kursgewinne liegen ließen. Zuletzt standen sie mit 0,44 Prozent im Minus bei 32,50 Euro.
Auch für die Titel des Mutterkonzerns RWE
Nach der Gewinnwarnung vor einer Woche trennt sich Innogy mit sofortiger Wirkung von seinem bisherigen Vorstandschef, der vorerst von Personalvorstand Uwe Tigges abgelöst werden soll. Die Trennung erfolgt im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat, der eine fokussierte Wachstumsstrategie forderte und einen "höheren Stellenwert der Kostendisziplin" anmahnte. Ein Händler zeigte sich von dem Schritt überrascht, betonte aber, dass das Tochterunternehmen von RWE nun die Konsequenzen aus der jüngsten Entwicklung ziehe.
Unter Analysten war das Feedback durchaus positiv. JPMorgan-Experte Javier Garrido folgerte in einem ersten Kommentar, dass die für die Gewinnwarnung mitverantwortlichen Investitionspläne in Randbereiche durch die Neubesetzung wohl auf den Prüfstand kommen dürften. Im Gegensatz dazu seien Kostensenkungen in der Energiebranche derzeit aber sehr wichtig, merkte der Experte an.
Goldman-Sachs-Experte Alberto Gandolfi wertete den "nicht erwarteten Schritt" zum Teil auch positiv, weil der Chefwechsel die Fusions- und Übernahmehoffnungen bei Innogy wieder entfachen könnte. Das Ökostrom-Unternehmen wurde zuletzt immer wieder als Kandidat angesehen. Zuletzt hatte es etwa Spekulationen über Gespräche zwischen RWE und dem italienischen Energiekonzern Enel
Seit Mittwoch vergangener Woche waren beide Papiere binnen weniger Tage wegen der von Innogy gesenkten Unternehmensziele in der Spitze um fast 20 Prozent eingebrochen. RWE wurde ähnlich stark in Mitleidenschaft gezogen, weil der Mutterkonzern rund 77 Prozent der Aktien hält und stark von den Dividendenzahlungen der Ökostrom-Tochter abhängig ist. Beide Aktien konnten sich in den vergangenen Tagen nur zögerlich auf ihrem niedrigem Niveau stabilisieren./tih/nas/jha/