LONDON (dpa-AFX) - Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hat sich im Mai etwas erholt. Wie das Marktforschungsinstitut IHS Markit am Montag in London mitteilte, stieg der von ihm erhobene Einkaufsmanagerindex für die Industrie im Mai laut einer zweiten Schätzung von einem Rekordtief von 33,4 Punkten im Vormonat auf 39,4 Punkte. In einer ersten Schätzung waren noch 39,5 Punkte ermittelt worden. Erste Lockerungen der Corona-Beschränkungen machen sich offenbar bemerkbar. Die Zahlen liegen aber weiter alle deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkte.

Besonders deutlich erholte sich der Indikator in Italien. Er stieg um 14,3 Punkte auf 45,4 Punkte. In Spanien legte der Wert etwas stärker zu als erwartet - aber nicht so deutlich wie in Italien. Beide Länder wurden besonders hart von der Corona-Krise getroffen und das öffentliche Leben stark heruntergefahren. Die Lockerungen in Italien waren im Mai aber etwas weitergehend als in Spanien. In beiden Ländern wird bei dem Indikator auch keine Erstschätzung durchgeführt. In Deutschland und Frankreich wichen die Daten nur leicht von der Erstschätzung ab.

"Wenngleich Industrieproduktion und Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal 2020 so stark einbrechen dürften wie nie zuvor, nährt die aktuelle Umfrage Hoffnungen, dass sich die Lage im verarbeitenden Gewerbe stabilisiert und es im dritten Quartal möglicherweise wieder aufwärts geht", kommentierte Chris Williamson, Chefvolkswirt von IHS Markit. "Wie stark der Aufschwung dann tatsächlich ausfällt, bleibt jedoch höchst unsicher." Er verweist auf die Social-Distancing-Maßnahmen, die hohe Arbeitslosigkeit und sinkende Unternehmensgewinne.

Die Daten im Überblick:

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Region/Index Mai Prognose Vorläufig Vormonat

EURORAUM

Verarb. Gew. 39,4 39,5 39,5 33,4

DEUTSCHLAND

Verarb. Gew. 36,6 36,8 36,8 34,5

FRANKREICH

Verarb. Gew. 40,6 40,3 40,3 31,5

ITALIEN

Verarb. Gew. 45,4 36,8 --- 31,1

SPANIEN

Verarb. Gew. 38,3 37,8 --- 30,8°

(Angaben in Punkten)

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