LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der Medienkonzern RTL Group hofft nach deutlichen Einbrüchen im ersten Halbjahr auf eine schrittweise Besserung der Lage. Im dritten Quartal sollte sich der Rückgang des TV-Werbeumsatzes im Vergleich zu den drei Monaten bis Ende Juni deutlich verlangsamen, teilte die m MDax notierte Bertelsmann-Tochter am Donnerstag in Luxemburg mit. Aktuell werde im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von zehn Prozent erwartet - sofern sich die Marktbedingungen weiter normalisieren. Im zweiten Quartal sei der TV-Werbeerlös noch um zirka 40 Prozent gefallen. Da die Unsicherheit gerade mit Blick auf das für TV-Konzerne wichtige vierte Quartal sehr hoch bleibt, sei weiter keine konkrete Prognose für 2020 möglich.
Es stehe aber schon fest, dass Umsatz und operatives Ergebnis deutlich unter dem Niveau von 2019 und anderen früheren Jahren liegen werden. Im ersten Halbjahr sank der Erlös der Gruppe um rund 16 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro und das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Firmenwerte (Ebita) fiel um mehr als die Hälfte auf 258 Millionen Euro./zb/mis
Die RTL Group S.A. ist der größte Fernsehkonzern Europas. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Geschäftsbereiche verteilt:
- Betrieb von Fernsehsendern und Radiostationen (65,8%): Mehrheits- und Mehrheitsbeteiligungen an 56 TV-Sendern (darunter RTL Television, Super RTL, M6, Five, VOX, Antena 3 usw.) und in 36 Radiostationen (einschließlich RTL, 1. französisches Radio, RTL 2, Fun Radio usw.);
- Produktion und Vertrieb von Fernsehprogrammen (29,7%): Spiele, Seifenopern, Sportveranstaltungen usw. Darüber hinaus entwickelt die Gruppe eine Marketing-Aktivität für audiovisuelle Rechte;
- Sonstiges (4,5%): insbesondere die Nutzung der Websites von Fernseh- und Radiosendern.
Der Umsatz verteilt sich auf die Einkommensquellen Verkauf von Werberaum (51,5%), Verkauf von Fernsehrechten (40,4%) und sonstige (8,1%).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (36,1%), Frankreich (18,9%), Vereinigte Staaten (13,9%), Niederlande (8,7%), Vereinigtes Königreich (4,4%), Belgien (1%) und sonstige (17%).