FRANKFURT (dpa-AFX) - Die schwache Entwicklung der Aktien von Fernsehsendern ist für die Analysten von JPMorgan kein Grund, Zweifel an den Aussichten der Branche zu hegen. In einer Studie zu den europäischen Werten des Sektors kommen sie zu dem Schluss, dass die Bewertungen günstig seien und die Chancen nicht ausreichend gewürdigt werden. Für die Aktien von RTL und ProSiebenSat.1 rät JP Morgan daher weiterhin zum Übergewichten. Letztere hält Analyst David Kerven mit fast 100 Prozent Kurspotenzial sogar für einen der aussichtsreichsten Werte des Sektors.

Nach dem Kursverfall im vergangenen Jahr biete ProSiebenSat.1 eine hervorragende Einstiegschance. Die Bewertung sei auf ein extrem günstiges Niveau gefallen - und dies als Anbieter mit dem am schnellsten wachsenden und innovativsten Geschäftsmodell im Sektor. Angesichts der zahlreichen Vermarktungskanäle sollte die Rückkehr zu einem mittleren einstelligen organischen Wachstum gelingen. Kerven hebt die Dividendenrendite hervor, die mit zehn Prozent ein außergewöhnlich hohes Niveau erreicht hat. Das Kursziel von 45 Euro biete bei einem Kurs von etwas über 22 Euro eine Verdoppelungschance.

Eine hohen Dividendenrendite von sieben Prozent zeichne auch RTL aus. Dazu liege die Bewertung unter denen der Wettbewerber, die bereits sehr günstig seien. Das Kursziel hat Kerven zwar leicht von 81 auf 80 Euro zurückgenommen, um damit die leicht gesenkten Schätzungen zu berücksichtigen; angesichts des aktuellen Kurses von rund 62 Euro bedeute dies aber immer noch erhebliches Potenzial.

Gemäß der Einstufung "Overweight" geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten besser als der jeweilige Sektor entwickeln wird./mf/bek/fba

Analysierendes Institut JPMorgan.