LONDON (awp international) - Die Royal Bank of Scotland (RBS) hat für 4,9 Milliarden US-Dollar die US-Ermittlungen im Zusammenhang von Hypothekenwertpapieren aus der Welt geschafft. Damit ist die seit der Finanzkrise verstaatlichte britische Grossbank bei der endgültigen Aufarbeitung der Sünden vor der Finanzkrise einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Der Vergleich werde das Ergebnis im zweiten Quartal mit 1,44 Milliarden Dollar belasten, teilte die Bank am Donnerstag in London mit. Der Rest sei bereits zurückgestellt worden. Die Summe fällt zudem deutlich geringer aus, als zuletzt viele Experten erwartet hatten.

RBS-Chef Ross McEwan sieht mit der Beilegung des Rechtsstreits in den USA deutlich mehr Klarheit für Investoren. "Es ist ein Meilenstein auf dem Weg, die Bank endgültig aus der Krise zu führen." Der jetzt seit fast fünf Jahren an der Spitze der Bank stehende McEwan konnte zuletzt immer wieder Fortschritte beim Umbau der RBS vermelden. So verdiente sie 2017 erstmals seit zehn Jahren wieder Geld. Im vergangenen Jahr verdiente die RBS unterm Strich 752 Millionen Pfund nach einem Verlust von fast 7 Milliarden Pfund im Jahr davor.

Insgesamt hatte die britische Grossbank infolge der Finanzkrise, fragwürdiger Geschäftspraktiken, wilder Spekulationen und einer missglückten Übernahme einen Verlust von rund 58 Milliarden Pfund angehäuft. Der Staat hatte im Krisenjahr 2008 insgesamt 45,5 Milliarden Pfund in die Bank gepumpt, um sie zu retten. Aktuell hält die Regierung noch etwas mehr als 70 Prozent der Aktien. Beim Konkurrenten Lloyds , der in der Finanzkrise ebenfalls mit Steuergeld gerettet werden musste, konnte sich der Staat inzwischen wieder zurückziehen und das mit einem Gewinn./zb/jha/