FRANKFURT (dpa-AFX) - Den Aktien der Start-up-Schmiede Rocket Internet fehlt es laut einer Studie der britischen Bank Barclays an entscheidenden Kurstreibern. Auf dem aktuellen Kursniveau der Beteiligung Delivery Hero erschienen die Rocket-Aktien durchaus werthaltig, doch fehlten aktuell schlicht Argumente für ein Investment in die Papiere des SDax -Unternehmens, schrieb Analyst Andrew Ross in einer Studie vom Montag. Er stufte Rocket Internet von "Overweight" auf "Equal Weight" ab und senkte das Kursziel von 24,15 auf 22,00 Euro. Damit sieht er allerdings weiterhin deutlich Luft nach oben. Die Aktien fielen am Montag um mehr als 6 Prozent auf 16,37 Euro.

Mögliche Kurstreiber in den kommenden zwölf Monaten sind laut dem Analysten, dass sich die Beteiligung Hellofresh extern Kapital beschaffe sowie theoretisch denkbare Ausschüttungen von Rocket Internet an seine Aktionäre.

Mit Blick auf den Kochboxenanbieter Hellofresh habe allerdings der jüngste US-Börsengang des vergleichbaren Unternehmens Blue Apron kein sonderlich positives Signal gesendet, erklärte Ross. Zwar stehe Hellofresh mit Blick auf die operativen Trends besser da, doch bekomme die Debatte angesichts des Vorstoßes des Online-Handelsriesen Amazon in diesen Bereich einen anderen Ton. Die Stimmung unter den Investoren sei daher negativ, was einen Börsengang von Hellofresh im Jahr 2017 schwierig mache. Das Wahrscheinlichkeit sei höher, dass Rocket Internet Finanzmittel für Hellofresh zur Verfügung stellen müsse.

Angesichts der vollen Kassen von Rocket wäre zudem eine mögliche Ausschüttung an die Aktionäre ein Treiber für den Kurs. Er würde dann positiver auf die Aktien blicken, schrieb Ross. Allerdings lasse sich die Entwicklung in diesem Bereich nur schwer vorhersehen.

Entsprechend der Einstufung "Equal Weight" rechnen die Analysten von Barclays Capital damit, dass sich die Aktie in den kommenden zwölf Monaten in etwa wie die anderen Titel im beobachteten Sektor entwickeln wird./mis/ck/he

Analysierendes Institut Barclays Capital.