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Original-Research: Rock Tech Lithium Inc - von GBC AG

Einstufung von GBC AG zu Rock Tech Lithium Inc

Unternehmen: Rock Tech Lithium Inc
ISIN: CA77273P2017

Anlass der Studie: Managementinterview
Empfehlung: Managementinterview
Letzte Ratingänderung: 
Analyst: Marcel Goldmann, Cosmin Filker

25.02.2019 - GBC Managementinterview mit Dirk Harbecke,
Aufsichtsratsvorsitzender der Rock Tech Lithium Inc.
 
'Bedeutende Schritte wurden unternommen, um in naher Zukunft die
Lithiumförderung aufzunehmen und damit vom Megatrend E-Mobility profitieren
zu können'
 
Rock Tech Lithium Inc. (Rock Tech) ist eine kanadische
Explorationsgesellschaft, die von einem deutschen Management geleitet wird.
Der Gegenstand der Geschäftstätigkeit ist die Entwicklung von Rohstoff-
Assets. Das Unternehmen hat sich hierbei speziell auf Rohstoff-Assets im
Lithium-Bereich fokussiert. Mit dem Kernasset Georgia Lake Areal in Kanada
(Ontario) verfügt Rock Tech über ein rd. 93,0 km² großes Gebiet, auf dem
in
der Vergangenheit bereits Lithium gefunden, sowie abgebaut wurde und
welches auf weitere Lithiumvorkommen untersucht wird. Die Gesellschaft
agiert in einem internationalen Marktumfeld, in dem der Trend seit Jahren
immer mehr zu Elektroautos (E-Mobility) geht. Branchen-Analysten erwarten,
dass im Jahr 2025 mehr als 25,0 % der neu verkauften Fahrzeuge Elektroautos
sein werden, wodurch die Nachfrage nach Batterien und damit auch nach
Batteriemetallen wie Lithium stark zunehmen sollte.
 
Nachdem bereits abgelaufenen und ereignisreichen Geschäftsjahr 2018, haben
wir die Chance genutzt und mit Herrn Dirk Harbecke,
Aufsichtsratsvorsitzender der Rock Tech Lithium Inc., ein
Managementinterview geführt, welches insbesondere die aktuelle E-Mobility-
Sektor- und Lithiummarktentwicklung sowie das begonnene Geschäftsjahr 2019
zum Gegenstand hat.
 
GBC: Herr Harbecke, der E-Mobility Sektor beginnt insbesondere aufgrund der
verstärkten Regulierung und der Pioniererfolge von Tesla Fahrt auf zu
nehmen. Nach den Absatzerfolgen von Tesla oder bspw. auch Renault/Nissan,
starten nun auch die besonders dominanten Autobauer, wie bspw. Volkswagen,
eine Produktoffensive im Bereich der Elektroautos (beginnend mit dem VW
I.D.). Welche Entwicklung für den Elektroautomarkt erwarten Sie in den
kommenden Jahren?
 
Herr Harbecke: Wir sehen im Moment eine Wachstumsdynamik, die noch vor rund
2 Jahren niemand für möglich gehalten hatte. Alleine VW wird noch 2019 mit
mehreren Elektro-Autos auf den Markt kommen, zu günstigen Preisen und mit
hohen Reichweiten. Die E-Modelle von Porsche, Jaguar und anderen Anbietern
sind bereits bis Jahresende komplett ausverkauft. Die neuen Fahrzeuge
werden die Käufer überzeugen durch Fahrspaß und Qualität.
 
GBC: Vor dem Hintergrund der verstärkten Nachfrage nach Elektroautos steigt
ebenso die Nachfrage nach Batterien und somit auch nach Batteriemetallen
wie Lithium. Wie gestaltet sich aktuell die Versorgungssituation für die
Autohersteller im Bereich der lithiumhaltigen Batterien und mit welcher
Entwicklung ist hier zukünftig zu rechnen?
 
Herr Harbecke: Ich denke, dass die Autobauer die Risiken unterschätzen, die
durch eine baldige Knappheit von Lithium entstehen werden. Derzeit sind
rund 60 neue Gigafactories in Planung und Bau, die jeweils mindestens 10
Gigawattstunden (GWh) an Batteriekapazität herstellen werden - zum
Vergleich, die Tesla Gigafactory ist so groß wie 60 Fußballfelder und
produziert derzeit rund 20 GWh pro Jahr. Die Hersteller der Batterie-Zellen
kommen fast alle aus Asien - Panasonic (Japan), LG Chem und Samsung
(Korea), und vor allem die neuen großen chinesischen Hersteller wie CATL,
die auch federführend die zukünftige Batterie-Fabrik in Thüringen in
Deutschland aufbauen. Die deutschen Autobauer sagen nun: Wir haben unsere
Lieferverträge mit den Asiaten, wir kriegen unsere Batterie-Zellen. Was
geschieht nun aber, wenn die Chinesen nicht ausreichend Rohstoffe bekommen,
oder aus anderen Gründen weniger Batterien herstellen können als geplant?
Ich vermute, dass dann die chinesischen Autobauer, die derzeit schon
führend sind, bevorzugt beliefert werden, und die deutschen das Nachsehen
haben. Die Autohersteller tuen gut daran, sich selbst die Rohstoffe zu
sichern, und eigenes Know-how bei der Herstellung der Batterien aufzubauen.
 
GBC: Lithiumhaltige Batterien kommen neben Elektrofahrzeugen auch z.B. in
Stromspeichern für Immobilien mit Solaranlagen oder als Stromspeicher für
Stromnetze, die regenerativ erzeugte Energie speichern, zum Einsatz. Wie
entwickeln sich aktuell diese alternativen Anwendungsbereiche und welche
zukünftige Nachfrageentwicklung erwarten Sie aus diesen Sektoren?
 
Herr Harbecke: Die Entwicklung ist auch in diesen Bereichen rasant,
allerdings noch von einer kleineren Basis aus. Während für die
Autoindustrie schon in wenigen Jahren mehr als 1.000 GWh Batteriekapazität
pro Jahr benötigt werden, kommen die Stromspeicher für Netze und Haushalte
vermutlich grade mal auf ein Zehntel davon. Aber mit dem Wachstum der
Produktion von alternativen Energien gibt es keine Alternative -
Stromspeicher werden in großem Maßstab eingesetzt werden, da ansonsten die
Stabilität des Netzes nicht gewährleistet werden kann. Während
Kohlekraftwerke je nach aktuellem Energieverbrauch hoch- und runtergefahren
werden können, lassen sich Sonne und Wind nicht so steuern.
 
GBC: Vor dem Hintergrund der zunehmenden Nachfrage nach Lithium,
insbesondere bedingt durch den aufstrebenden E-Mobility-Sektor, und der
schwierigen Lithiumangebotssituation, bewegt sich der aktuelle Lithiumpreis
(Lithiumcarbonat) mit rund 15.000 USD/Tonne weiterhin auf einem hohen
Niveau. Welche Preisentwicklung erwarten Sie für das Batteriemetall Lithium
in den kommenden Jahren?
 
Herr Harbecke: Wir erwarten wieder steigende Preise, nachdem es zuletzt
einen leichten Rückgang gab - allerdings auf hohem Niveau. Die
Angebotssituation wird immer dramatischer. Die Lithium-Brine-Projekte in
Lateinamerika lassen sich nur sehr langsam hochfahren und bleiben deutlich
hinter allen Erwartungen - und die neuen Produzenten von Hard Rock-
Projekten in Australien produzieren auch schon hart am Limit. In den
kommenden Jahren werden zu den jetzigen rund 10 Produzenten nur wenige neue
hinzukommen. Gleichzeitig steigt die Nachfrage enorm. Wir geben uns als
Rock Tech alle Mühe, spätestens Anfang 2021 als Produzent mit am Markt
dabei zu sein und von den steigenden Preisen zu profitieren.
 
GBC: Im Anbetracht des aktuellen Strukturwandels in der weltweiten
Automobilindustrie in Richtung E-Mobility treten auch zunehmend Staaten als
'Player' auf. Welche Rolle nehmen Staaten in Hinblick auf die
Lithiumversorgung ihrer inländischen Automobilindustrie ein?
 
Herr Harbecke: Das ist sehr unterschiedlich. Die Chinesen wirken sehr stark
auf ihre Auto- und Batterieindustrie ein und unterstützen diese, was die
weltweite Marktführerschaft der Chinesen im Bereich Elektromobilität
erklärt. Denken Sie dran - in Shenzhen fahren schon 16.000 Busse voll
elektronisch, in Berlin grade mal eine Hand voll! In Amerika findet derzeit
ein Umdenken statt - Lithium wurde auf die Liste der kritischen Metalle
gesetzt, hier wird der Staat bald massiver unterstützen. In Europa ist das
derzeit am schwierigsten. Zwar hat Deutschland bereits Subventionen von 1
Milliarde Euro zugesagt für den Bau einer Batterie-Zell-Fabrik durch
deutsche Hersteller, und Frankreich stellt ebenfalls 700 Millionen Euro in
Aussicht. Die Industrie fordert aber mehr Förderung, und das ist mit
Sicherheit einer der Gründe, warum die Chinesen in Deutschland
Batteriefabriken bauen, aber nicht VW oder Bosch. Das muss sich ändern, um
eine strategische Abhängigkeit zu vermeiden.
 
GBC: Sie haben bei Rock Tech die Ressourcenbasis in Ihrem Hauptasset
Georgia Lake in 2018 deutlich erhöhen können. Bitte geben Sie uns einen
Überblick über den aktuellen Stand an vorhandenen lithiumhaltigen
Ressourcen?
 
Herr Harbecke: Wir haben unsere Ressource durch neue Bohrungen und
Explorationsarbeiten auf aktuell 13.3 Millionen Tonnen erweitert. Und diese
Zahl bezieht sich nach wie vor nur auf einen Teilbereich unseres Gebietes.
Wir sind sehr zuversichtlich, die Ressource weiter erweitern zu können,
aber unser Fokus liegt auf der Produktion ab 2021. Mit dem Cash-Flow aus
dem Verkauf des Produktes werden wir dann weitere Explorationsarbeiten
finanzieren. In 2018 haben wir unsere erste Wirtschaftlichkeitsstudie
erstellt, die aufzeigt, dass wir rund 50 Millionen USD pro Jahr verdienen
werden, sobald wir produzieren! Pro Jahr! Vergleichen Sie das mal mit
unserer derzeitigen Marktkapitalisierung, die grade mal bei rund 30
Millionen USD liegt. Ich finde diese Bewertung absurd niedrig.
 
GBC: Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Gesellschaft für 2019 gesetzt?
Was kann man im laufenden Geschäftsjahr von Rock Tech erwarten?
 
Herr Harbecke: Wir gehen davon aus, dass wir dem Markt beweisen können,
dass wir bald in Produktion gehen werden und die erwarteten Gewinne
erwirtschaften. Derzeit laufen verschiedene Prozesse parallel, z.B.
Genehmigungsverfahren, die wir bis Ende des Jahres abschließen wollen. In
2020 wird dann der Aufbau der Produktionsanlage beginnen. Im Einklang mit
unserem Fortschritt erwarten wir auch, dass der Aktienkurs sich wieder auf
ein faires Niveau einpendeln wird. Dann wird es ein gutes Jahr für alle
Stakeholder der Rock Tech Lithium, für Aktionäre, zukünftige Kunden und
auch unser Team.
 
GBC: Herr Harbecke, vielen Dank für das Gespräch.
 
FAZIT GBC: Rock Tech besitzt mit ihrem Kernasset Georgia Lake ein reiches
Lithiumvorkommen und mit aktuell 13,3 Mio. Tonnen an Lithium-Ressourcen
auch die notwendige Größe zur wirtschaftlichen Förderung des
Batteriemetalls Lithium. Die Gesellschaft hat bisher bedeutende Schritte
unternommen, um in naher Zukunft in Produktion gehen und damit signifikant
vom Megatrend E-Mobility profitieren zu können.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/17603.pdf

Kontakt für Rückfragen
Jörg Grunwald
Vorstand
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR Beim oben
analysierten Unternehmen ist folgender möglicher Interessenkonflikt gegeben: (5a,7,11); Einen
Katalog möglicher Interessenkonflikte finden Sie unter:
http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung.htm
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Datum (Zeitpunkt)Fertigstellung: 25.02.19 (09:34 Uhr)   
Datum (Zeitpunkt) erste Weitergabe: 25.02.19 (10:30 Uhr)

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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw. 
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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