Der Arzneimittelhersteller aus Basel will im Frühsommer die Ergebnisse einer klinischen Studie zur Behandlung der vom Coronavirus ausgelösten schweren Lungenentzündung mit seinem Arthritis-Medikament Actemra vorlegen. Zudem soll Anfang Mai ein Test herausgebracht werden, mit dem Antikörper des Erregers nachgewiesen werden können. Tests zum Nachweis der Immunität gegen das Virus gelten als ein Schlüsselfaktor, um die einschneidenden Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie zurückfahren zu können. "Vorbereitungen laufen, um ab Juni monatlich eine Anzahl von Tests im hohen zweistelligen Millionenbereich produzieren zu können und dies weiter schnellstmöglich zu steigern", erklärte Roche.

Im Zeitraum Januar bis März erzielte der weltgrößte Hersteller von Krebsmedikamenten 15,14 Milliarden Franken (14,39 Milliarden Euro) Umsatz - währungsbereinigt ein Zuwachs von sieben Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahrszeitraum. "Grundsätzlich bleibt der weltweite Bedarf in der Gesundheitsversorgung sehr hoch, und Roche konnte sich bisher gut behaupten", erklärte Konzernchef Severin Schwan. "Basierend auf der derzeitigen Einschätzung bestätigen wir unseren Ausblick für das Gesamtjahr." Roche will die Verkaufserlöse währungsbereinigt um einen niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbetrag steigern. Beim um Sonderfaktoren bereinigten Gewinn je Genussschein und Aktie wird ein Wachstum angepeilt, das weitgehend dem Verkaufswachstum entspricht.

NEUE ARZNEIEN MACHEN EINBUßEN MEHR ALS WETT

Motor des Wachstums waren vor allem neue Medikamente: Die Verkaufserlöse des Multiple-Sklerose-Mittels Ocrevus stiegen um 38 und die der Arznei Hemlibra gegen die Bluterkrankheit um 146 Prozent. Ocrevus ist mit 1,11 Milliarden Franken Verkaufserlös bereits der viertgrößte Umsatzbringer des Konzerns.

Dagegen sanken die Umsätze der milliardenschweren Krebsmedikamente MabThera und Herceptin, denen nach dem Auslaufen des Patentschutzes vor allem in Europa und Japan günstigere Nachahmer-Arzneien Konkurrenz machen, um 15 beziehungsweise 24 Prozent. Bei dem gegen verschiedene Tumore eingesetzten Mittel Avastin betrug der Rückgang 13 Prozent. Roche-Chef Schwan zufolge dürfte die Konkurrenz für milliardenschwere Krebsmedikamente durch günstigere Nachahmerarzneien den Konzern noch zwei Jahre bremsen.