Basel (awp) - Der Pharmakonzern Roche hat von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA eine weitere Zulassung für das Immuntherapeutikum Tecentriq erhalten. Künftig darf Tecentriq zusammen mit einer bestimmten Chemotherapie als Erstlinientherapie bei Patienten eingesetzt werden, die an einer bestimmten Form von Lungenkrebs ((NSCLC) leiden.

Die FDA hat ihre Entscheidung auf Basis der Phase-III-Studie "IMpower130" getroffen, wie Roche am Mittwoch mitteilte. In der Studie hat die Tecentriq-Kombination demnach zu einer signifikanten Verbesserung der Überlebensrate insgesamt und auch bei der Überlebensrate ohne Fortschreiten der Krankheit geführt.

So lebten Patienten bei einer Behandlung mit der Kombination 18,6 Monate länger, während sie mit einer Chemotherapie alleine 13,9 Monate länger lebten.

Vorreiter in anderen Indikationen

Wie der ZKB-Analyst Michael Nawrath in einem ersten Kommentar schreibt, hinkt Roche den Konkurrenten Merck und BMS in der grossen Indikation Lungenkrebs (NSCLC) nach wie vor hinterher. Der "First-Mover"- Vorteil sei den beiden Amerikanern nicht zu nehmen.

Dagegen habe Roche aber in den Indikationen des sehr aggressiven kleinzelligen Lungenkrebs und beim dreifach negativen Brustkrebs eine Vorreiterrolle. Sie bleiben laut Nawrath denn auch die treibenden Kräfte.

Für Stefan Schneider von Vontobel liegt das eher begrenzte Potenzial dieser Kombination an der Chemotherapie. Die von Roche verwendete Chemotherapie werde in der Regel nicht sehr oft eingesetzt, so seine Begründung.

An der Börse zogen Roche in einem festeren Gesamtmarkt um 1,1 Prozent an. Der Leitindex SMI gewann bis Handelsschluss 0,99 Prozent hinzu.

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