Basel (awp) - Der Pharmakonzern Roche sieht sich derzeit dank gut angelaufener neuer Medikamente wie etwa Ocrevus gut gewappnet, die erwarteten Umsatzeinbussen durch Biosimilars mehr als auszugleichen. Diese Überzeugung ist zwar an sich nicht neu, anlässlich der Vorstellung der späten Pipeline-Projekte an diesem Donnerstag ist der Präsentation aber bereits eine erste etwas genauere Berechnung zu entnehmen.

Wie Roche in einer Präsentation darstellt, geht der Konzern davon aus, dass Biosimilars für die Blockbuster Avastin und Mabthera zu einer 60 bis 70-prozentigen Umsatzerosion führen werden. Der Konzern werde, so die Unterlagen, daher etwa 10 Milliarden Franken Umsatz andernorts generieren müssen.

Auf der anderen Seite stehen die neu eingeführten Mittel wie Ocrevus zur Behandlung von multipler Sklerose. So gehen laut Roche die derzeitigen Konsensschätzungen für Ocrevus, das Immun-Therapeutikum Tecentriq, Hemlibra zur Behandlung der Bluterkrankheit, Gazyva (Leukämie) und Alecensa (Lungenkrebs) zusammengenommen davon aus, dass diese Mittel bis zum Jahr zusammen Spitzenumsätze von etwa 11 Milliarden Franken erzielen könnten.

Darüber hinaus gebe es für die Umsatzentwicklung noch weiteres Aufwärtspotenzial, da bestimmte Kandidaten noch nicht in die Modelle eingearbeitet seien. Dazu zählen laut Roche Indikationen wie Huntington, Autismus und auch Alzheimer. Hier führt Roche derzeit Studien durch, deren Ergebnisse in den kommenden Monaten und Jahren zu erwarten sind.

Roche setzt in seiner Vision aber nicht nur auf die Verjüngung des Portfolios. Immerhin gehört der Konzern zu den treibenden Kräften der Branche hin zu einem stärker personalisierten Behandlungsansatz. Diesen werde man ebenfalls weiter vorantreiben, wie der Präsentation zu entnehmen ist. Schritte in diese Richtung waren die jüngsten Zukäufe wie Flatiron und Foundation Medicine.

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