Basel (awp) - Dem Basler Pharmakonzern Roche steht bis 2022 eine jährliche Umsatzerosion von zehn Milliarden Franken bevor. Grund dafür sind wegbrechende Milliarden-Umsätze bei älteren Krebsmedikamenten. Trotzdem plant Roche nur punktuell den Abbau von Stellen.

"Der Personalbestand in der Schweiz bleibt stabil, komplexe Aufgaben bleiben in der Schweiz", versicherte Schwan im Interview mit der "NZZ am Sonntag". Routinearbeiten würden aber stetig verlagert.

Roche kann laut seines Chefs, wie der Konzern schon oft betont hat, die wegbrechenden Umsätze künftig mit neuen Produkten wettmachen. "Wir haben fünf, sechs Krebsprodukte mit Milliardenpotenzial", sagte der Manager. Dazu kämen neben einem Produkt gegen multiple Sklerose auch neue Medikamente gegen Bluterkrankheit oder Nervenerkrankungen. In der Summe würden diese die wegfallenden Umsätze ersetzen.

Als grösste Herausforderung nennt Schwan die Digitalisierung, die es erlauben werde, Medikamente schneller zu entwickeln. Für den wichtigsten Absatzmarkt, die USA, begrüsst er die Initiative der US-Regierung, das heutige Rabattsystem zwischen Versicherungen und Herstellern neu zu regeln. Hersteller müssten heute oft 30 Prozent Rabatt akzeptieren.

Zum geplanten Rahmenabkommen zwischen der Schweiz und der EU sagte Schwan, wichtigster Punkt für Roche sei und bleibe die Personenfreizügigkeit. Das Unternehmen lebe von Innovation und brauche die besten Köpfe.

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