LONDON (awp international) - Deutlich gestiegene Rohstoffpreise haben dem britisch-australischen Bergbaukonzern Rio Tinto im abgelaufenen Jahr einen Gewinnsprung beschert. Das Unternehmen konnte 2017 seinen um Sondereffekte wie etwa Währungseinflüsse bereinigten Gewinn um knapp 70 Prozent auf 8,6 Milliarden US-Dollar steigern, wie Rio Tinto am Mittwoch in London mitteilte.

Von dem Gewinnzuwachs sollen auch die Aktionäre profitieren: Unternehmenschef Jean-Sébastien Jacques will mit einer Ausschüttungsquote von rund 70 Prozent eine Dividende von insgesamt 5,2 Milliarden Dollar zahlen. Pro Aktie sind das 2,90 Dollar. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch 1,80 Dollar je Anteilsschein ausgeschüttet.

Die Dividende ist so hoch wie nie zuvor und höher, als Analysten es erwartet hatten. Zudem kündigte Jacques an, das Aktienrückkaufprogramm um eine Milliarde Dollar aufzustocken. Insgesamt erhielten die Aktionäre damit für das vergangene Jahr 9,7 Milliarden Dollar, rechnete der Unternehmenschef vor.

Die Bergbauindustrie hat eine lange Hängepartie hinter sich, nachdem die Rohstoffpreise 2015 ins Trudeln geraten waren. Zum Jahresende 2015 hatte Rio Tinto deshalb mit 4,5 Milliarden Dollar noch den niedrigsten Gewinn seit Jahren eingefahren. Der Konzern steuerte durch Unternehmensverkäufe, Kostensenkungen und gedrosselten Investitionen gegen. Zudem musste Rio Tinto sein Versprechen streichen, die Dividende nicht zu kürzen. Inzwischen haben sich die Rohstoffpreise wieder deutlich erholt./mne/fba/jha/