Rhön-Klinikum-Vorstandschef Stephan Holzinger nutzt die Übernahme des fränkischen Krankenhausbetreibers für einen vorzeitigen Abschied.

Holzinger legte seine Ämter mit sofortiger Wirkung nieder, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Er habe sich mit Aufsichtsratschef Eugen Münch auf eine Aufhebung seines Vertrages per Ende September geeinigt. Die Trennung hatte sich abgezeichnet: Holzinger, der sich vor seinem Amtsantritt bei Rhön-Klinikum im Februar 2017 als Krisen-Kommunikator betätigt hatte, hatte in seinem Vertrag eine Ausstiegsklausel für den Fall eines Eigentümerwechsels vereinbart. Sein Vertrag lief noch bis Anfang 2022.

"Angesichts der neuen Mehrheitsverhältnisse und der damit nun augenscheinlich verbundenen neuen Ausrichtung ist dies für mich der beste Zeitpunkt, die Verantwortung weiterzureichen", begründete Holzinger den Rücktritt. Rhön-Klinikum gehört seit kurzem dem Hamburger Rivalen Asklepios, der sich mit Firmengründer Münch zusammengetan hat. Der dritte Großaktionär, die hessische Medizintechnikfirma B. Braun Melsungen, hatte sich lange gegen die Übernahme gewehrt, aber kürzlich ihren 25-Prozent-Anteil an den neuen Mehrheitseigentümer verkauft, der damit auf 83 Prozent kommt. Holzinger hatte die Großaktionäre zu einem Ende des seit langem schwelenden Streits aufgerufen, weil dieser der Firma schade.