FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine starke Geschäftsentwicklung im ersten Quartal hat dem Rekordlauf der Aktien des Autozulieferers und Rüstungskonzerns Rheinmetall neue Energie verliehen. Nachdem die jüngsten Kursgewinne in den vergangenen Tagen etwas abgebröckelt waren, ging es am Donnerstag im frühen Handel auf eine Bestmarke von 85,84 Euro nach oben. Am frühen Nachmittag zählten die Papiere mit einem Plus von 2,72 Prozent auf 85,40 Euro immer noch zu den Favoriten im Index der mittelgroßen Werte MDax .

Vor allem die Erholung im Rüstungsgeschäft lieferte dem Unternehmen im ersten Quartal Rückenwind, auch wenn die Sparte nach wie vor operativ im Minus ist. Insgesamt stieg der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent auf 1,349 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um 61 Prozent auf 50 Millionen Euro zu.

'VORSICHTIGE PROGNOSEN'

Rheinmetall habe einen sehr starken Jahresstart hingelegt und seine sowie die Markterwartungen übertroffen, schrieb Analyst Gordon Schönell vom Bankhaus Lampe in einer Studie. Die unveränderten Jahresprognosen erschienen insbesondere mit Blick auf die Autosparte vorsichtig. Rheinmetall kalkuliere mit einem nur stabilen Automarkt im zweiten Halbjahr.

Im Gesamtjahr rechnet Rheinmetall weiterhin mit einem Umsatzwachstum von 4 bis 5 Prozent bei einer gleichbleibenden Profitabilität. Dabei traut das Management dem Rüstungsbereich einen Zuwachs um 5 bis 6 Prozent zu, während das Autozuliefergeschäft um 3 bis 4 Prozent wachsen dürfte.

Das Unternehmen will in den nächsten Jahren von der weltweit wachsenden Nachfrage nach Waffen und Munition profitieren. In den nächsten fünf Jahren rechnet Rheinmetall laut Aussagen vom März durchschnittlich mit zweistelligen Wachstumsraten in der Rüstungssparte.

GUTER LAUF

Gut laufende Geschäfte mit der Autoindustrie und die Aussicht auf eine Belebung des Rüstungsgeschäfts liefern den Aktien schon länger Rückenwind. Seit dem Zwischentief im Juni vergangenen Jahres haben sie nun schon fast vier Fünftel an Wert gewonnen.

Analyst Michael Raab vom Investmenthaus Kepler Cheuvreux sieht nach der jüngsten Kursrally denn auch erst einmal die Gefahr einer Konsolidierung. Er äußerte sich zwar insgesamt positiv zu den Zahlen, sah aber kaum Überraschungen./mis/das/fbr