Türkischer Botschafter nennt deutschen Rüstungsexportstopp 'irrelevant'
Am 16. Oktober 2019 um 16:09 Uhr
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BERLIN (dpa-AFX) - Der türkische Botschafter in Deutschland, Ali Kemal Aydin, hat den teilweisen Rüstungsexportstopp der Bundesregierung für die Türkei als "irrelevant" bezeichnet. "Wir haben sowieso keine neuen Genehmigungen für Rüstungsgüter in letzter Zeit erhalten - mit einigen Ausnahmen", sagte er am Mittwoch in einem Gespräch mit Journalisten in Berlin. Die Entscheidung der Bundesregierung werde keinerlei Auswirkungen auf die türkische Militäroperation gegen die Kurdenmiliz YPG in Nordsyrien haben. "Sie schadet nur der Verlässlichkeit Deutschlands bei der Rüstungszusammenarbeit."
Außenminister Heiko Maas (SPD) hatte am Samstag angekündigt, dass die Bundesregierung keine neuen Genehmigungen mehr für die Lieferung von Rüstungsgütern an die Türkei erteilen werde, die in Syrien genutzt werden können. Waffen und militärische Ausrüstung für andere Zwecke dürfen aber weiter exportiert werden. Außerdem werden bereits erteilte Genehmigungen nicht zurückgenommen.
Aydin konnte nicht sagen, ob bereits gelieferte Waffen aus Deutschland bei der Militäroperation eingesetzt werden. Er betonte, die Ausrüstung werde eingesetzt, die gebraucht werde - unabhängig vom Herkunftsland. "Warum sollen wir da Bedenken haben? Wir sind unter Beschuss", sagte er. "Wir versuchen uns zu schützen gegen Anschläge und Angriffe. Und wir werden alle Möglichkeiten nutzen, um uns besser zu schützen."
Aydin sagte, man sei "zutiefst enttäuscht von der Überreaktion und der heftigen Kritik" der deutschen Seite. "Von unserem Partner und Nato-Verbündeten Deutschland hätten wir mehr Verständnis, mehr Rücksicht und mehr Unterstützung erwartet", sagte er./mfi/DP/stw
Die Rheinmetall AG ist auf Konzipierung, Produktion und Vertrieb von Ausrüstungselementen, Komponenten und Lösungen für die Verteidigungs- und Zivilindustrien spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Fahrzeugsysteme (35,1 %): vielseitig einsetzbare Rad- und Kettenfahrzeuge (taktische Militärfahrzeuge, Unterstützungsfahrzeuge, Logistik- und Spezialfahrzeuge);
- Sonden und Aktuatoren (20,5 %): Aktuatoren, Anlagen zur Abgasrückführung, Drosselventile, Abgasklappen für Elektromotoren, Magnetventile, Pumpen usw. zum Einsatz in Wärmemanagement- und Fluidmanagementanwendungen in den Bereichen Mobilität und Industrie;
- Waffen- und Munitionssysteme (19,5 %): Maschinenkanonen für Land-, Luft- und Seefahrzeuge, Waffen mit glattem Lauf, Artilleriesysteme, intelligente Geschosse, Hochenergielaser usw.;
- Elektronische Lösungen (13 %): Sonden und Vernetzungssysteme, Lösungen zum Schutz im Cyberspace, Luftabwehrsysteme, Radarsysteme, Lösungen zur technischen Dokumentation, integrierte elektronische Systeme, Drohnen und automatisierte Roboter zu Lande, Schulungs- und Simulationslösungen;
- Motorkomponenten und -systeme (11,6 %);
- sonstige (0,3 %).
Ende 2022 verfügte die Gruppe über weltweit 132 Produktionsstandorte.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (29,5 %), Europa (35,7 %), Asien und Naher Osten (16,3 %), Nord- und Südamerika (9 %) und sonstige (9,5 %).