DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Rüstungs- und Autozulieferkonzern Rheinmetall profitiert von der wachsenden internationalen Nachfrage nach Waffen und Munition. Damit konnte Rheinmetall das schwächelnde Geschäft mit der Autoindustrie mehr als ausgleichen. Während Rheinmetall sich bei dem Jahresziel für den Umsatz etwas vorsichtiger zeigte, bestätigte der Konzern am Donnerstag seine Prognose für die operative Marge.

Im ersten Halbjahr 2019 steigerte das Düsseldorfer Unternehmen den Umsatz um 2,2 Prozent auf gut 2,8 Milliarden Euro. Der Nettogewinn stieg sogar um fast 20 Prozent auf 110 Millionen Euro. Zwar litt auch das Autozuliefergeschäft von Rheinmetall unter der schwachen Branchenkonjunktur. Doch wurde dies durch das florierende Geschäft in der Rüstungssparte wettgemacht.

Am Aktienmarkt kamen die Zahlen gut an. Die Aktie legte im Mittagshandel um mehr als vier Prozent zu. "Rheinmetall hat die Erwartungen in allen Segmenten übertroffen", sagte ein Händler. Ein sehr starkes Rüstungsgeschäft habe eine allenthalben erwartete Schwäche in der Automobilsparte überkompensiert. Klar positiv sei auch die Bestätigung der Profitabilitätsziele im laufenden Jahr. Seit Jahresbeginn hat die Aktie rund 40 Prozent an Wert gewonnen.

Im Rüstungsbereich spüre der Konzern "verstärkt den großen Nachholbedarf in der militärischen Beschaffung in vielen Ländern", berichtete Rheinmetall-Chef Armin Papperger. Das gelte ganz besonders auch in Deutschland, das sich um die Modernisierung und das Schließen von Ausrüstungslücken der Bundeswehr bemühe. Insgesamt steigerte die Rüstungssparte ihre Umsatz im ersten Halbjahr um 8,8 Prozent auf knapp 1,4 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis der Sparte war mit 69 Millionen Euro sogar mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr.

Die Autozuliefersparte von Rheinmetall konnte sich dagegen nicht vom negativen Branchentrend abkoppeln. Der Umsatz sank um 3,4 Prozent auf gut 1,4 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis verringerte sich um mehr als 20 Prozent auf 102 Millionen Euro.

Für das Gesamtjahr rechnet Rheinmetall angesichts der Schwäche des Autobereichs inzwischen "nur" noch mit eine Anstieg des Umsatzes - organisch und vor Wechselkurseffekten - um rund 4 Prozent. Bislang war der MDax-Konzern von einer Steigerung von 4 bis 6 Prozent ausgegangen. Umsatzzuwächsen im Rüstungsbereich von rund 11 Prozent sollen dabei Umsatzeinbußen im Automobilgeschäft von 2 bis 3 Prozent entgegenstehen. Die operative Marge soll weiterhin bei rund 8 Prozent liegen./rea/mne/jha/