Rheinmetall und KMW erhalten Radpanzer-Großauftrag aus Großbritannien
Am 08. November 2019 um 10:39 Uhr
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DÜSSELDORF/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Rüstungskonzerne Rheinmetall und Kraus-Maffei Wegmann (KMW) haben einen Panzer-Großauftrag aus Großbritannien eingeheimst. Ein Konsortium der beiden Unternehmen soll 500 Radpanzer vom Typ Boxer im Gesamtwert von rund 2,6 Milliarden Euro an die britischen Streitkräfte liefern, wie Rheinmetall und KMW am Freitag in Düsseldorf und München mitteilten. Ein entsprechender Vertrag mit dem britischen Verteidigungsministerium sei geschlossen worden. Von der Auftragssumme entfalle auf beide Unternehmen jeweils die Hälfte.
Gebaut werden sollen die Fahrzeuge zu rund 90 Prozent in Großbritannien - nämlich im britischen Werk des im Sommer gegründeten Gemeinschaftsunternehmens Rheinmetall BAE Systems Land sowie bei der KMW-Tochter WFEL. Dabei soll die britische Armee die Panzer in verschiedenen Varianten als Truppentransporter, Führungsfahrzeuge, Sanitätsfahrzeuge und Spezialtransporter erhalten. Die Auslieferung soll Ende 2022 beginnen und im Jahr 2031 abgeschlossen sein./stw/jha/
Die Rheinmetall AG ist auf Konzipierung, Produktion und Vertrieb von Ausrüstungselementen, Komponenten und Lösungen für die Verteidigungs- und Zivilindustrien spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Fahrzeugsysteme (35,1 %): vielseitig einsetzbare Rad- und Kettenfahrzeuge (taktische Militärfahrzeuge, Unterstützungsfahrzeuge, Logistik- und Spezialfahrzeuge);
- Sonden und Aktuatoren (20,5 %): Aktuatoren, Anlagen zur Abgasrückführung, Drosselventile, Abgasklappen für Elektromotoren, Magnetventile, Pumpen usw. zum Einsatz in Wärmemanagement- und Fluidmanagementanwendungen in den Bereichen Mobilität und Industrie;
- Waffen- und Munitionssysteme (19,5 %): Maschinenkanonen für Land-, Luft- und Seefahrzeuge, Waffen mit glattem Lauf, Artilleriesysteme, intelligente Geschosse, Hochenergielaser usw.;
- Elektronische Lösungen (13 %): Sonden und Vernetzungssysteme, Lösungen zum Schutz im Cyberspace, Luftabwehrsysteme, Radarsysteme, Lösungen zur technischen Dokumentation, integrierte elektronische Systeme, Drohnen und automatisierte Roboter zu Lande, Schulungs- und Simulationslösungen;
- Motorkomponenten und -systeme (11,6 %);
- sonstige (0,3 %).
Ende 2022 verfügte die Gruppe über weltweit 132 Produktionsstandorte.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (29,5 %), Europa (35,7 %), Asien und Naher Osten (16,3 %), Nord- und Südamerika (9 %) und sonstige (9,5 %).