Rheinmetall und BAE Systems mit Landsystem-Joint-Venture in Großbritannien
Am 21. Januar 2019 um 12:29 Uhr
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DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Rheinmetall und BAE Systems entwickeln militärische Landsysteme künftig gemeinsam in Großbritannien. Wie die Konzerne am Montag mitteilten, soll das Gemeinschaftsunternehmen den Namen Rheinmetall BAE Systems Land (RBSL) tragen und seinen Sitz im britischen Telford haben. Dort hat BAE Systems eine Fertigungsstätte. Hauptkunde soll die britische Armee sein, die bereits von beiden Unternehmen beliefert wird.
Durch den Zusammenschluss entstehe ein neuer europäischer Marktführer, der sich auf die Modernisierung der Landstreitkräfte spezialisiert habe. "Wir erwarten in den kommenden Jahren substantielle Steigerungen beim laufenden Geschäft sowie auch an der Fertigungsstätte Telford", sagte Rheinmetall-Manager Ben Hudson laut Mitteilung. Rheinmetall werde 55 Prozent der Anteile der neuen Firma halten, BAE Systems 45 Prozent. Die behördliche Genehmigung für den Deal erwarten die Unternehmen noch im ersten Halbjahr 2019./niw
Die Rheinmetall AG ist auf Konzipierung, Produktion und Vertrieb von Ausrüstungselementen, Komponenten und Lösungen für die Verteidigungs- und Zivilindustrien spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Fahrzeugsysteme (35,1 %): vielseitig einsetzbare Rad- und Kettenfahrzeuge (taktische Militärfahrzeuge, Unterstützungsfahrzeuge, Logistik- und Spezialfahrzeuge);
- Sonden und Aktuatoren (20,5 %): Aktuatoren, Anlagen zur Abgasrückführung, Drosselventile, Abgasklappen für Elektromotoren, Magnetventile, Pumpen usw. zum Einsatz in Wärmemanagement- und Fluidmanagementanwendungen in den Bereichen Mobilität und Industrie;
- Waffen- und Munitionssysteme (19,5 %): Maschinenkanonen für Land-, Luft- und Seefahrzeuge, Waffen mit glattem Lauf, Artilleriesysteme, intelligente Geschosse, Hochenergielaser usw.;
- Elektronische Lösungen (13 %): Sonden und Vernetzungssysteme, Lösungen zum Schutz im Cyberspace, Luftabwehrsysteme, Radarsysteme, Lösungen zur technischen Dokumentation, integrierte elektronische Systeme, Drohnen und automatisierte Roboter zu Lande, Schulungs- und Simulationslösungen;
- Motorkomponenten und -systeme (11,6 %);
- sonstige (0,3 %).
Ende 2022 verfügte die Gruppe über weltweit 132 Produktionsstandorte.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (29,5 %), Europa (35,7 %), Asien und Naher Osten (16,3 %), Nord- und Südamerika (9 %) und sonstige (9,5 %).