Rheinmetall macht Schwäche in Autogeschäft mit Rüstungssparte wett
Am 09. Mai 2019 um 07:59 Uhr
Teilen
DÜSSELDORF (awp international) - Der Rheinmetall -Konzern hat zum Jahresbeginn das schwächelnde Geschäft mit der Autoindustrie mit starken Zuwächsen in der Rüstungssparte mehr als ausgleichen können. Der Umsatz auf Konzernebene kletterte um 6,6 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro, wie das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Dabei wuchs das Geschäft mit Waffensystemen und Munition um fast ein Viertel, während die Autozulieferung knapp 5 Prozent weniger erlöste. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern stieg um 15 Prozent auf 54 Millionen Euro. Das war mehr als von Analysten zuvor erwartet. Unter dem Strich stand mit 33 Millionen Euro gut ein Fünftel mehr Gewinn.
Angesichts des umfassenden Nachholbedarfs bei der Beschaffung der Streitkräfte sehe der Konzern in der Rüstungssparte weiterhin grosse Chancen, in Deutschland wie auch international, sagte Vorstandschef Armin Papperger. In den saisonal üblicherweise schwächeren ersten drei Monaten machte das Unternehmen mit Rüstung diesmal auch einen operativen Gewinn. Die Prognosen für den Gesamtkonzern bestätigte das Management. Vor Wechselkurseffekten könnte sich auch in der Autozuliefersparte dank einer erwarteten Belebung in der zweiten Jahreshälfte noch ein leicht positiver Umsatzverlauf ergeben, hiess es./men/fba
Die Rheinmetall AG ist auf Konzipierung, Produktion und Vertrieb von Ausrüstungselementen, Komponenten und Lösungen für die Verteidigungs- und Zivilindustrien spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Fahrzeugsysteme (35,1 %): vielseitig einsetzbare Rad- und Kettenfahrzeuge (taktische Militärfahrzeuge, Unterstützungsfahrzeuge, Logistik- und Spezialfahrzeuge);
- Sonden und Aktuatoren (20,5 %): Aktuatoren, Anlagen zur Abgasrückführung, Drosselventile, Abgasklappen für Elektromotoren, Magnetventile, Pumpen usw. zum Einsatz in Wärmemanagement- und Fluidmanagementanwendungen in den Bereichen Mobilität und Industrie;
- Waffen- und Munitionssysteme (19,5 %): Maschinenkanonen für Land-, Luft- und Seefahrzeuge, Waffen mit glattem Lauf, Artilleriesysteme, intelligente Geschosse, Hochenergielaser usw.;
- Elektronische Lösungen (13 %): Sonden und Vernetzungssysteme, Lösungen zum Schutz im Cyberspace, Luftabwehrsysteme, Radarsysteme, Lösungen zur technischen Dokumentation, integrierte elektronische Systeme, Drohnen und automatisierte Roboter zu Lande, Schulungs- und Simulationslösungen;
- Motorkomponenten und -systeme (11,6 %);
- sonstige (0,3 %).
Ende 2022 verfügte die Gruppe über weltweit 132 Produktionsstandorte.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (29,5 %), Europa (35,7 %), Asien und Naher Osten (16,3 %), Nord- und Südamerika (9 %) und sonstige (9,5 %).