DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Autozulieferer und Rüstungskonzern Rheinmetall sieht sich nach einer Aufholjagd im zweiten Quartal weitgehend auf Kurs. Im laufenden Jahr sollen beide Geschäftsbereiche Umsatz und Gewinn weiterhin deutlich steigern. Zwar dürften die Erlöse der Rüstungssparte etwas schwächer wachsen als gedacht. Allerdings soll dort von jedem eingenommenen Euro etwas mehr als operativer Gewinn übrig bleiben, wie das Unternehmen am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte.

Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten nicht gut an. Für die Rheinmetall-Aktie ging es am Morgen um 1,70 Prozent abwärts auf 101,10 Euro. Sie gehörte damit zu den schwächsten Werten im MDax. Allerdings hat sie ihren Wert in den vergangenen drei Jahren verdoppelt.

Vorstandschef Armin Papperger geht jetzt davon aus, dass der Konzern seinen Umsatz im laufenden Jahr aus eigener Kraft um rund 8 Prozent steigern kann. Zuvor hatte er noch ein Plus von 8 bis 9 Prozent angepeilt. Grund für die leicht gekappte Prognose ist eine schwächere Entwicklung im Rüstungsgeschäft. Die Gewinnspanne soll darunter aber nicht leiden - im Gegenteil.

Während das ohnehin rentablere Geschäft mit Autoteilen wie geplant eine operative Rendite von etwa 8,5 Prozent abwerfen soll, rechnet der Vorstand im Rüstungsgeschäft nun mit einer Rendite von rund 6,5 Prozent. Das ist das obere Ende der bisherigen Zielspanne. Konzernweit soll die Rendite weiterhin rund 7 Prozent erreichen.

Der Umsatz im Automobilgeschäft wird dem Management zufolge besonders von der Nachfrage nach neuen Fahrzeugen und Faktoren wie der Umstellung der europäischen Abgas-Testnormen beeinflusst. Rheinmetall ist hier mit Abgassystemen und Motorteilen wie Kolben stark vertreten. Die Rüstungssparte stellt etwa Panzer, Flugabwehrsysteme und Schusswaffen her.

Nach der ersten Jahreshälfte steht bei Rheinmetall immer noch ein Umsatzrückgang von fast zwei Prozent auf 2,75 Milliarden Euro zu Buche. Bereinigt um Währungskurs-Schwankungen liege der Rückgang jetzt noch bei 0,6 Prozent, hieß es. Im Gesamtjahr 2017 hatte Rheinmetall einen Umsatz von 5,9 Milliarden Euro erzielt. Der Auftragsbestand lag zuletzt mit sieben Milliarden Euro etwas niedriger als ein Jahr zuvor.

Unterdessen hat der Konzern im zweiten Quartal den Umsatzrückgang aus dem ersten Jahresviertel teilweise aufgeholt. In den Monaten April bis Juni lagen die Erlöse mit 1,5 Milliarden Euro zwei Prozent höher als ein Jahr zuvor. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) wuchs um 22 Prozent auf 99 Millionen Euro und übertraf damit die Erwartungen von Analysten. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 53 Millionen Euro, ein Plus von 23 Prozent./stw/zb/jha/