BERLIN (dpa-AFX) - Die Rüstungsexporte in die Türkei sind nach der Vereidigung der neuen Bundesregierung vor einem halben Jahr eingebrochen. Seit dem 14. März wurden nur noch 16 Genehmigungen mit einem Gesamtwert von 916 902 Euro erteilt. Das geht aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Omid Nouripour hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Zum Vergleich: Vom 1. Januar bis 13. März 2018 sind 34 Exporte in die Türkei im Wert von rund 9,7 Millionen Euro genehmigt worden. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 138 Ausfuhren für 34,2 Millionen Euro.

2016 war der Nato-Partner Türkei mit 213 Exportgenehmigungen in Höhe von insgesamt 83,9 Millionen Euro sogar noch unter den 20 wichtigsten Empfängerländern der deutschen Rüstungsindustrie. Seit dem gescheiterten Putschversuch Mitte 2016 sind die Ausfuhren aber stark zurückgegangen. Für den Einbruch seit März könnte auch der Einmarsch türkischer Truppen in Syrien im Januar eine Rolle spielen. Dabei wurden deutsche "Leopard 2"-Kampfpanzer eingesetzt.

Die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei haben sich seit Anfang des Jahres allerdings leicht entspannt. Die Türkei strebt eine vollständige Normalisierung an und erhofft sich davon vor allem wirtschaftliche Vorteile. Ende Oktober reist Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier in die Türkei, der auch für Rüstungsexporte zuständig ist./mfi/DP/zb