(neu: Aktienkurs, Analysten und mehr Details)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Rheinmetall-Aktien sind am Freitag infolge einer überraschend guten Geschäftsentwicklung erstmals seit August über die Marke von 100 Euro gestiegen. Beide Sparten hätten ihren Beitrag zu einem operativen Gewinn geleistet, der über der durchschnittlichen Markterwartung gelegen habe, sagte Analyst Sebastian Growe von der Commerzbank. Die Papiere des Rüstungskonzerns und Autozulieferers schnellten vor diesem Hintergrund an der Spitze des MDax auf bis zu 102,45 Euro nach oben. Zuletzt notierten sie noch etwas mehr als 6 Prozent im Plus bei knapp 100 Euro.

Die Rheinmetall-Papiere knüpften damit an ihre Erholung seit Ende Oktober an. Nach mehreren schwachen Monaten auch wegen Sorgen um die Autokonjunktur waren sie damals unter 69 Euro gerutscht. Seither haben sie sich nun um fast 50 Prozent erholt - und dabei hatte der Konzern Anfang November die Umsatzprognose wegen Problemen etwa durch die Umstellung auf neue Abgas- und Verbrauchsprüfstandards in der Autoindustrie gesenkt.

Gleichzeitig hatte Rheinmetall im November aber schon eine Verbesserung der Rentabilität in Aussicht gestellt. Ein Versprechen, das nun erfüllt wurde - sogar übererfüllt, wie der Blick auf den Aktienkurs zum Wochenschluss zeigt. Analyst Sven Weier von der Schweizer Bank UBS sprach denn auch von "herausragenden Resultaten und Aufträgen" in der Rüstungssparte. So lief es vor allem im Geschäft mit Militärfahrzeugen und Munition rund.

Aber auch das zweite Standbein des Konzerns entwickelte sich gut: Das Autozulieferer-Geschäft zog immerhin leicht an und verbesserte auch die Gewinnmarge. Angesichts des schwierigen Umfelds habe Rheinmetall eine außergewöhnlich hohe Marge erzielt, erklärte Analyst Gordon Schönell vom Bankhaus Lampe.

UBS-Experte Weier geht davon aus, dass Rheinmetall für das Rüstungsgeschäft ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich und eine Marge von circa 8 Prozent in Aussicht stellen wird. In der Autosparte dürfte ein in etwa stabiler Umsatz mit einer Marge von mindestens 8 Prozent angepeilt werden. Zum Vergleich: 2018 stieg die Konzerngewinnmarge vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) von 6,8 auf 8 Prozent./mis/nas/jha/

-----------------------

dpa-AFX Broker - die Trader News von dpa-AFX

-----------------------