Das vierte Quartal schloss der Hersteller von Durex-Kondomen und Sagrotan-Desinfektionsmitteln mit einem Umsatzplus von vier Prozent zu konstanten Wechselkursen ab. An der Börse kam das gut an, da Analysten Reckitt weniger zugetraut hatten. Die Aktien legten an der Londoner Börse am Montag um fast drei Prozent zu. Im Gesamtjahr 2018 steigerte Reckitt seinen Umsatz um zehn Prozent auf 12,6 Milliarden Pfund (knapp 14,4 Milliarden Euro), wozu auch die Übernahme des US-Babynahrungsherstellers Mead Johnson beitrug. Auf vergleichbarer Basis stand ein Plus von drei Prozent zu Buche. Der bereinigte Nettogewinn erhöhte sich um sieben Prozent auf 2,4 Milliarden Pfund.

Für 2019 rechnet der Konzern, an dem die deutsche Industriellenfamilie Reimann mit einem Minderheitsanteil beteiligt ist, auf vergleichbarer Basis mit einem Umsatzwachstum von drei bis vier Prozent. Die operative Umsatzrendite dürfte allerdings auch wegen des Umbau des Unternehmens stagnieren. Bis Mitte 2020 soll sich Reckitt in zwei eigenständige Geschäftseinheiten unter derselben Muttergesellschaft aufteilen, die sich auf Gesundheit sowie Haushalt und Hygiene konzentrieren sollen.

Das Unternehmen hatte in den vergangenen Jahren einige Probleme - dazu gehörten unter anderem der Skandal um ein giftiges Desinfektionsmittel in Südkorea, ein gescheiterter Produktstart, eine Cyber-Attacke sowie technische Störungen in einer Babynahrungsfabrik. Vorstandschef Rakesh Kapoor hatte deshalb im Januar seinen Rücktritt angekündigt; der 60-jährige geht noch dieses Jahr in den Ruhestand. Nach einem Nachfolger wird noch gesucht.