SAN DIEGO (awp international) - Der US-Chipkonzern Qualcomm hofft nach der am Veto von US-Präsident Donald Trump gescheiterten Übernahme durch Broadcom seinerseits auf einen Zukauf in Europa. Die Amerikaner wollen den niederländischen Chipspezialisten NXP übernehmen und verlängerten hierfür am Freitag ein zweites Mal die Übernahmefrist. Die NXP-Aktionäre haben nun noch bis zum 23. März Zeit, das von Qualcomm zwischenzeitig hochgeschraubte Angebot anzunehmen.

Ursprünglich sollte die Übernahmefrist bereits am 5. März enden, sie wurde dann auf den 9. März verlängert. Um die Gunst der NXP-Aktionäre zu gewinnen, hatte Qualcomm seine Offerte von 110 auf 127 US-Dollar je Aktie aufgestockt. Damit wäre die Transaktion 44 Milliarden Dollar schwer. Bislang kam Qualcomm allerdings nur mühsam voran: Bis zu diesem Freitag waren den Konzernangaben zufolge lediglich 16,5 Prozent angedient worden.

Qualcomm selbst war lange Zeit Objekt der Begierde des in Singapur ansässigen Rivalen Broadcom. Mit über 140 Milliarden Dollar wäre ein Deal der bisher teuerste Zukauf in der Technologie-Industrie gewesen. Qualcomm wehrte sich vehement gegen die Übernahme, der NXP-Deal wurde deshalb auch als Abwehrmassnahme gesehen. In dieser Woche griff US-Präsident Donald Trump ein und untersagte Broadcom das Geschäft, weil es der nationalen Sicherheit schaden könnte./tav/fba