SAN DIEGO/SINGAPUR (awp international) - Der Chipkonzern Broadcom will bei der geplanten Übernahme des US-Rivalen Qualcomm die Sicherheitsbedenken von US-Politikern aus dem Weg räumen. Broadcom werde nach einer Übernahme keine sicherheitsrelevanten Teile von Qualcomm an ausländische Unternehmen verkaufen, schrieb das in Singapur ansässige Unternehmen am Freitag in einem Brief an den US-Kongress.

Die amerikanische Behörde CFIUS, die ausländische Investitionen in die USA kontrolliert, hatte den Aufschub der möglicherweise entscheidenden Hauptversammlung bei Broadcoms Übernahmeziel Qualcomm um 30 Tage gefordert. Bei dem ursprünglich für vergangenen Dienstag geplanten Aktionärstreffen strebt Broadcom die Mehrheit im Qualcomm-Verwaltungsrat an. Die Hauptversammlung ist nun für den 5. April angesetzt.

Broadcom ist gerade dabei, die Zentrale von Singapur in die USA zu verlegen. Der Umzug soll Anfang Mai abgeschlossen sein. Dann wäre das Komitee für Auslandsinvestitionen nicht mehr zuständig. Die Behörde soll die Übernahme von US-Firmen verhindern, wenn dadurch die nationale Sicherheit Schaden nehmen könnte.

Broadcom hatte für Qualcomm in der Spitze 121 Milliarden Dollar geboten, plus die Übernahme von Schulden in Höhe von 25 Milliarden Dollar. Qualcomm wiederum will den Chip-Spezialisten NXP kaufen und erhöhte zuletzt hierfür sein Angebot. Daraufhin zog Broadcom kurzerhand vier Milliarden Dollar von der Qualcomm-Bewertung ab, da Geld an fremde Aktionäre abfliessen solle. Auch so wäre es noch die mit Abstand grösste Übernahme in der Technologie-Industrie./men/so/tav/jha/