VENLO/HILDEN - Das Gendiagnostik- und Biotechunternehmen Qiagen hat zum Jahresstart an Fahrt gewonnen. Gute Geschäfte mit seinen Testverfahren und Diagnostik-Plattformen, aber auch günstige Währungseffekte sorgten für Rückenwind. Dabei schnitt das Unternehmen in den ersten drei Monaten besser ab als erwartet. Nach einem Verlust im Vorquartal wegen der US-Steuerreform schrieb Qiagen auch unter dem Strich wieder schwarze Zahlen. Für das Gesamtjahr sieht Unternehmenschef Peer Schatz Qiagen auf Kurs und bestätigte die Ziele.

"Mit unseren Ergebnissen für das erste Quartal starten wir für 2018 in ein spannendes Wachstumsjahr", sagte der Konzernlenker laut der am späten Mittwochabend nach US-Börsenschluss veröffentlichten Mitteilung. Im nachbörslichen Handel sorgten die Nachrichten von Qiagen zunächst nicht für größere Bewegungen. Beim Broker Lang & Schwarz sank der Aktienkurs um 0,26 Prozent.

Im Berichtszeitraum von Januar bis Ende März hatte Qiagen seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent auf knapp 344 Millionen US-Dollar steigern können, dabei half der schwache Dollar mit 6 Prozentpunkten. Die stärksten Umsatzschübe verzeichnete Qiagen in seinem Geschäft mit der Pharmaindustrie sowie im Bereich der Molekularen Diagnostik, wo vor allem der Tuberkulose-Test Quantiferon für Schwung sorgte.

Der inzwischen von Qiagen weiterentwickelte Test werde mittlerweile in Rahmen von Tuberlose-Kontrollprogrammen in mehr als 75 Ländern eingesetzt. Solche Screenings gewännen aufgrund der kürzlich von der Weltgesundheitsorganisation WHO herausgegeben neuen Richtlinien weiter an Dynamik, hieß es. So kam zuletzt auch Japan hinzu.

In der Region Amerika, wo der Konzern knapp die Hälfte seiner Erlöse erwirtschaftet, ging es mit einem prozentual zweistelligen Plus am deutlichsten nach oben. Auch in Europa gab es moderate Zuwächse, wohingegen in der Region Asien-Pazifik/Japan die Erlöse stagnierten. Unter anderem hatte Qiagen im Vorjahr noch in Südkorea mit seinem Tuberkulose-Test Quantiferon von einer Ausschreibung profitiert.

Der für den Konzernausblick maßgebliche, um Kosten für den Konzernumbau bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) stieg von 0,22 auf 0,26 Dollar. Analysten hatten weniger erwartet. Unter dem Strich schoss das Ergebnis um 83 Prozent auf 32,3 Millionen Euro hoch.

Für das zweite Quartal stellt Qiagen nun ein Umsatzplus von 5 bis 6 Prozent zu konstanten Wechselkursen in Aussicht. Beim bereinigten EPS sind 0,31 bis 0,32 Dollar je Aktie zu konstanten Wechselkursen angepeilt. Im Gesamtjahr wird auch dank der Übernahme des Diagnostikunternehmens Stat-Dx unverändert ein Umsatzplus von 6 bis 7 Prozent und ein bereinigtes EPS von 1,31 bis 1,33 Dollar je Aktie anvisiert./tav/he